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Ralf Brauksiepe
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Frage von Charlotte L. •

Frage an Ralf Brauksiepe von Charlotte L. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Dr. Brauksiepe, ich habe zwei Fragen:
1.Warum stehen wir im neuen Rentenvergleich der OECD im europäischen Raum mit unseren niedrigen Renten nahezu an letzter Stelle?
2. Frage: Warum sind die Renten der gesetzlich Versicherten seit 2004 so viel niedriger (fast um zwei Drittel) als die Beamtenpensionen?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Lietzmann,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 14. Juni 2007, in der Sie die vergleichende OECD-Studie zu den Rentensystemen verschiedener Länder ansprechen. Gerne teile ich Ihnen meine Einschätzung hierzu mit.

Sie weisen in Ihrer Mail darauf hin, dass Deutschland im europäischen Rentenvergleich schlecht abschneidet. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. In der Tat führen einige Zahlen im OECD-Bericht dazu, dass Deutschland in einigen Bereichen unter dem OECD-Durchschnitt liegt, allerdings wird auch die Form der statistischen Erhebung durch die OECD nicht ganz der Realität gerecht.

Obwohl die OECD Deutschland empfohlen hat, ein besonderes Augenmerk auf die Gefahr von Altersarmut zu setzen, wird uns gleichzeitig bescheinigt, die finanzielle Nachhaltigkeit des deutschen Rentensystems in den vergangenen Jahren durch viele Reformen deutlich erhöht zu haben. Insbesondere die Verbesserung der privaten Vorsorge durch die Riester-Rente und die Erhöhung der Lebensarbeitszeit werden in diesem Zusammenhang von der OECD genannt.

Insgesamt ist daher der Bericht der OECD in Bezug auf Deutschland bei genauerem Hinsehen gar nicht so schlecht, wie er in manchen Medien gemacht wird. Nichtsdestotrotz nehmen wir den Hinweis der OECD zur Altersarmut sehr ernst.

Was die Beamtenpensionen angeht, so darf man nicht vergessen, dass diese zwei Säulen der Altersvorsorge umfassen, nämlich die staatliche Rente und die betriebliche Altersvorsorge. Daher und aus der Tatsache, dass bei den Beamten die niedrigeren Lohngruppen eher unterrepräsentiert sind, ergibt sich der Unterschied zur Gesetzlichen Rentenversicherung.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Hinweisen weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ralf Brauksiepe