Frage an Rainer Schöffel von Matthias H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Prof. Schöffel,
Das Thema „Fichtelgebirgsautobahn“ wird heftig diskutiert. Ich selbst wohne im Landkreis Wunsiedel und bin als Selbständiger sehr viel unterwegs. Besonders die B303 von Wunsiedel Richtung Himmelkron wird von mir mehrmals die Woche genutzt.
Obwohl eine solche Autobahn vieleicht auch für mich von Vorteil wäre, stellt sich doch die Frage nach dem nutzen, da die B303 eigentlich nur vom Transitverkehr aus Tschechien überlastet wird. Da die meisten dieser Fahrzeuge dann sowieso auf der A9 weiterfahren, können doch auch die bestehenden bzw. im Bau befindlichen Autobahnen genutzt werden. In Richtung Süden kann zukünftig über die A93 die A6 Richtung Nürnberg genutzt werden, Richtung Norden kann über die A93 und dann über die A72 auch die A9 erreicht werden.
Warum noch eine Autobahn durch die Mitte? Diese würde für die Entwicklung der Region keine nennenswerten Vorteile, sondern nur dem Transitverkehr nützen.
Wie stehen Sie zu diesem Projekt, bzw. was sind Ihre Alternativen?
Sehr geehrter Herr Hübel,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Wir brauchen keine Autobahn und keine B303-neu in unserem Fichtelgebirge!
Die jetzige Situation reicht völlig aus. Wer von einer "leistungsfähigen Trasse" spricht, der hofiert doch nur den Strassenbau - nur um 5 Minuten schneller in Bad Berneck zu sein.
Der ganz normale Wahnsinn auf Deutschlandsstrassen (ich fahre im Jahr etwa 40.000 km) ist täglich zu beobachten. Die rechte Fahrspur ist meist durch die "rollenden Lagerhäuser" (LKW) belegt. Ein klares Indiz dafür, dass Bahn - Strasse - Flughäfen in absoluter Konkurrenz zueinander stehen. Das Verkehrsministerium hat diesbezüglich seit Jahren (!!!) komplett versagt.
Ein Herr Mehdorn hat nichts Anderes zu tun, als den Börsengang vorzubereiten und damit die Aktien auch stimmen, wird überlegt die Toiletten in den ICE`s zu streichen, weil es angeblich zu kostspielig wird.
Es muss endlich wieder ein Miteinander geben an nachhaltigen Strategien von Strasse-Bahn und Flughäfen und keiner verbissenen einseitigen Lösungen. Mittlerweile ist auch schon der Superlaster in Planung: das heisst, die Strassen müssen hinsichtlich der notwendigen Traglast und Kurvenradien neu überdacht werden.
Was das das IFZ anbelangt, so ist es schon sehr merkwürdig, dass gerade die beiden ehemaligen Politiker Müller und Schläger, die in ihrer Amtszeit kein einziges (!!!) Projekt in ihre Region geholt haben, aber mittlerweile diese leistungsfähige Autobahn wollen. Und dazu bedienen sich die beiden Herren unverhohlen der statistischen Lügen. Überhaupt muss diese "Interessensgemeinschaft" die Frage gefallen lassen, ob sie denn nicht von der STRABAG dafür bezahlt werden. Auch ein Landrat Dr. Döhler, der ja unbestritten für die Autobahn ist (nachzulesen in den Protokollen des Bayerischen Landtags), weigert sich verhement die Strasse B303 für den LKW -Verkehr zu sperren. Ist ja auch klar, welche Interessen er vertritt ...
Mit mir gibt es keine Autobahn und keine B303-Neu.
Mit besten Grüssen
Rainer K. Schöffel
Prof. Dipl.-Ing. (Univ.)