Frage an Philipp Wohlfeil von Ralph S. bezüglich Medien
Sehr geehrter Herr Wohlfeil,
wenn man durch die Straßen Berlins oder anderen deutschen Städten geht, liest man fast nur noch Anglizismen.
Ein Schuhladen heißt jetzt "shoe shop", ein Treffpunkt heißt jetzt "Meeting Point". Selbst die Deutsche Bundesbahn verwendet kaum noch unsere wunderschöne deutsche Sprache bei der Bezeichnung ihrer Einrichtungen (Beispiel "ServicePoint" oder "Call a Bike").
Was halten sie von einem Gesetz für den Schutz der deutschen Sprache? Ähnlich wie das Gesetz zum Schutz der französischen Sprache ("Loi Toubon") vor ein paar Jahren in Frankreich verabschiedet.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Loi_Toubon )
Mit freundlichen Grüßen
Ralph School
Lieber Herr School,
ich halte von einem solchen Gesetz nichts. Sicherlich kann und sollte der Staat die Sprachkultur aktiv fördern, etwa in der Schule oder durch das Goetheinstitut im Ausland. Aber gegen Strafandrohungen oder Quoten bei den playlisten im Radio, wenn Sie mir diesen Ausdruck gestatten, wende ich mich sehr entschieden. Letzteres gab es in der DDR und ich halte solche Regelungen generell für eine autoritäre Maßnahme. Sprache entwickelt sich und ist dabei auch immer Einflüssen anderer Sprachen ausgesetzt, mal war es Latein, mal Französisch, zurzeit ist es eben Englisch. Das ist nicht schlimm und würde auch dann passieren, wenn man es verbieten würde.
Herzliche Grüße
Philipp Wohlfeil