Frage an Petra Merkel von Bernhild W. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Merkel!
Mir liegt seit einiger Zeit ein Problem am Herzen:
Die Tariferhöhungen.
Wie kann es sein, dass stets eine angestrebte Erhöhung in Prozenten ausgehandelt wird? Der Arbeitnehmer "A " z.B. mit 1000 EUR Einkommen erhält bei bei einer (sicher nicht erreichbaren) Erhöhung von10% gerade einmal 100 EUR mehr im Monat - ein Höherverdiener "B", Einkommen von z.B. 5000 EUR, erhält dann gleich ganze 500 EUR mehr! Es soll auch Arbeitnehmer geben, die noch mehr verdienen...
Wer profitiert nun am ehesten? Derjenige, dem eine Erhöhung wirklich helfen würde, in meinem Beispiel "A", hat doch viel weniger von der Tariferhöhung als derjenige, der eh gut verdient und nicht überlegen muss, wie er den minimalsten Grund-Bedürfnissen gerecht werden kann.
Ich meine, es wäre gerechter, wenn für JEDEN Arbeitnehmer eine GLEICHE Summe ausgehandelt wird, so bleibt der Abstand zu den Besserverdienenden gewahrt und die Schere der Ausgaben bzw. Einnahmen driftet nicht ganz so schnell mehr auseinander.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhild Wiese
Sehr geehrte Frau Wiese,
vielen Dank für Ihre Frage, auf die ich gern antworten möchte. Die Politik hat allerdings keinerlei Einfluss auf die einzelnen Tarifparteien. Tarifverträge handeln die Tarifpartner alleine aus. Es herrscht in Deutschland Tarifautonomie. Das heißt, niemand darf den Tarifpartnern über Zustandekommen und Inhalt eines Tarifvertrags etwas vorschreiben oder gar durch Gesetz verordnen. Gern teile ich Ihnen aber meine persönliche Meinung dazu mit: Die prozentuale Erhöhung birgt immer wieder Nachteile für Geringverdiener -- da gebe ich Ihnen völlig Recht. Deswegen finde ich es immer gut, wenn bei der Tariferhöhung zumindest ein Sockelbetrag ausgehandelt wird, der für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleich ist und zusätzlich eine prozentuale Erhöhung dazu kommt.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Merkel, MdB