Frage an Petra Kleine von Dr. Eugen M. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Kleine,
Sie schreiben: "...die Frauengesundheitszentren, Gelder für Frauenforschung etc, sind ein Ergebnis jahre-, jahrzehntelanger Kämpfe von Frauen um Gleichbehandlung. ...."
Gegen die Mehrheit der „Männer in Machtpositionen“ wäre das natürlich nie durchgesetzt worden. Es ist also auch ein Ergebnis männlicher Kooperationsbereitschaft. Wollen Sie als Politikerin die heutige Generation von jungen Männern abstrafen für historische Ungleichbehandlungen von Frauen? Sind Politikerinnen nach Ihrer Ansicht nur für Frauenfragen zuständig?
Zur "Erzieherquote" übersehen Sie mit Vorsatz oder aus Unkenntnis worum es wirklich geht: Während mit Riesenprogrammen Mädchen in männertypische Berufe geworben werden, gibt es praktisch nichts vergleichbares, junge Männer für erzieherische Berufe zu motivieren. Da Sie so interessiert an männlichen Erziehern sind - werden Sie dann wenigstens einen Teil der Gelder für Frauenförderung in diesem Sinne umdisponieren?
Weiter schreiben Sie: "In diesem Sinne wünsche ich uns beiden Gleiche Rechte, gleiche Pflichten, gleiche Chancen für Männer und Frauen in der Wirtschaft und im Familienleben."
Das ist das erste Mal, dass ich eine Politikerin von Pflichten für Frauen reden höre - und ich höre es gerne, allein mir fehlt der Glaube. Was werden Sie tun, um z.B. Frauen zur besseren Einhaltung ihrer Unterhalts- und Umgangspflichten zu bewegen?
Dr. Eugen Maus
Sehr geehrter Dr. Maus,
zu Ihren Fragen:
Wollen Sie als Politikerin die heutige Generation von jungen Männern abstrafen für historische Ungleichbehandlungen von Frauen?
Das habe ich an keiner Stelle formuliert und ist in keiner Weise mein Denken!
Sind Politikerinnen nach Ihrer Ansicht nur für Frauenfragen zuständig?
Nein. Frauenpolitik ist eine Querschnittsaufgabe und im Übrigen bei uns Grünen ein "hartes" Politikfeld!
Zur Erzieherquote:
Es gibt inzwischen erfreuliche Forderungen z.B: vom Institut für Frühpädagogik, die feststellen, dass bestimmte Berufe für Männer attraktiver gemacht werden sollten - gerade im Bereich der ErzieherInnen-Ausbildung. Damit die Forderung nach besserer Bezahlung dieses Berufes verbunden. Die niedrige Bezahlung das gilt nicht nur für ErzieherInnen-Berufe, auch z.B. für Friseurinnen, ja im gesamten Dienstleistungsbereich - hier sind Frauen überrepräsentiert und hier werden die niedrigen Löhne gezahlt.
Ich verweise hier auch auf meine Antwort an Herrn Bosshard.
Ihre Frage: Was werden Sie tun, um z.B. Frauen zur besseren Einhaltung ihrer Unterhalts- und Umgangspflichten zu bewegen?
Das gleiche, was gesetzlich für die Männer vorgesehen ist.
Wobei ich durchaus ernst nehme, was von Teilen der "Väterbewegung" formuliert wird, ich kann hier jedoch derzeit keinen Ansatzpunkt für eine Gesetzesänderung sehen. Da müsste man sich mal den Bereich der Rechtssprechung genauer anschauen, ob es hier Ungleichbehandlungen zu Lasten der Männer gibt, die aufgrund der Gesetze entstehen (nicht aufgrund Richterspruch!)- hier habe ich keine Detailkenntnisse.
Mit freundlichen Grüßen
Petra Kleine