Frage an Petra Heß von Frank K. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrte Frau Heß,
nachdem die letzte Studie auf den Mißstand in der Pflege hingewiesen hat, möchte ich Sie fragen, wann es eine ähnliche Studie für den Bereich Juugendhilfe gibt, mit dem es noch viel schlimmer aussieht.
Die Jugendhilfe erfüllt seit der Einführung von Hartz IV in keinster Art und Weise mehr ihren Auftrag, familiäre Benachteiligungen auszugleichen. Dabei sind die Kleinkinder im Kühlschrank nur die Symptome für eine allgemeine Krise. Seitdem die Kommunen aus der Verantwortung für die Sozialhilfe entlassen sind, haben sie offensichtlich keinerlei Interesse mehr daran, dass die ihnen im Rahmen der Jugendhilfe anvertrauten jungen Menschen zu nützlichen Mitgliedern der Geselllschaft werden. Kostenersparnis um jeden Preis ist das Motto des Handelns. Die Psychiatrien sind voll mit aus der Jugendhilfe abgeschobenen jungen Menschen - kostet zwar mehr als das doppelte, aber eben nicht die Kommunen, sondern die Krankenkassen. Mit dem Jugendstrafvollzug läuft das ähnlich. Die Anzahl der Strassenkinder hat sich massiv erhöht, weil Hilfen nicht, zu spät oder nicht ausreichend geleistet werden. Ein weiteres Ergebnis ist der Preisdruck auf die erbringenden Träger, die inzwischen studierten Sozialpädagogen Löhne knapp über Hartz IV zahlen, um die Konkurrenz zu unterbieten. Entsprechend ist die Motivation und der anfängliche Enthusiasmus der Fachkräfte schnell verraucht.
Derzeit frisst sich diese Problematik von den Rändern in die Mitte unserer Gesellschaft durch und wir steuern auf den Punkt zu, an dem mehr als die Hälfte unserer nachwachsenden Generation solche Sozialisationsdefizite mitbringt, dass sie für die Gesellschaft nicht mehr zu gebrauchen sind.
Wird diese Entwicklung erkannt? Was wird dagegen getan? Ich würde mich gern mit Ihnen zueiner ausführlichen Erörterung des Themas treffen.
Mit freundlichen Grüßen
Frank Kröner (Dipl.-Sozialpädagoge)
Sehr geehrter Herr Kröner,
für Ihre Hinweise bezüglich einer Studie zur Lage der Jugendlichen danke ich Ihnen sehr!
Im Bereich der Jugend gibt es verschiedene Studien, die Ihnen mit Sicherheit bekannt sind. So existiert z.B. die "Shell-Studie", deren Ergebnisse oft durch die Politik aufgegriffen wird. Es gibt auch eine Reihe von Maßnahmen, die der Lösung des Problems Rechnung tragen sollen. Diese würde ich Ihnen sehr gerne, sofern Sie möchten, auch in einem persönlichen Gespräch erörtern und möchte Sie bitten, mit meinem Büro im Wahlkreis Kontakt aufzunehmen, um einen entsprechenden Termin zu vereinbaren.
Mit freundlichen Grüßen verbleibe ich
Ihre Petra Heß