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Frage von Detlef B. •

Frage an Petra Heß von Detlef B. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrte Frau Heß,

nach dem Angriff auf 2 entführte Tanklastzüge im Kundus möchte ich nochmals ihre Meinung dazu erfahren. Sind Sie immer noch der Ansicht, dass sich die Bundeswehr nicht im Krieg befindet in Afghanistan ? Man weiss ja gar nicht, wie man das nennen soll, wenn Politiker immer um den heissen Brei herumreden, anstatt die Wahrheit zu sagen.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Brühl,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die Taliban versuchen den Demokratisierungsprozess, den Afghanistan seit nunmehr 8 Jahren beschreitet, zu stoppen und ihre eigene Herrschaft wieder zu errichten. Dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Die Guerillataktik der Taliban setzt dabei auf feige, hinterhältige Anschläge, die möglichst wirksam (auch vor den Augen einer internationalen Presse) inszeniert werden. Die Destabilisierung Afghanistans und die Vernichtung sämtlicher Fortschritte von Mädchen- und Frauenbildung über medizinische Versorgung, hin zu wiedererrichteter Infrastruktur ist dabei ihr erklärtes Ziel. Gerade die Taliban schrecken dabei nicht vor zivilen Opfern zurück.

Es ist daher notwendig, dass die internationale Schutztruppe den Demokratisierungsprozess in Afghanistan unterstützt und sich natürlich auch gegen die Übergriffe der Taliban zur Wehr setzt.

Auch von den Tanklastern in Kunduz ging eine akute Bedrohung für die Soldatinnen und Soldaten im Feldlager Kunduz aus, da sie sich nur wenige Kilometer davon entfernt befanden. Daher hat die Bundeswehr Luftunterunterstützung von unseren alliierten Partnern erbeten. Der Abschlussbericht der afghanischen Regierung kommt zu dem Schluss, dass dieser Schritt der Bundeswehr richtig war. Die Taliban wussten, dass eine Reaktion auf das Entführen der Tanklaster nicht ausbleiben wird. Es unterstreicht deshalb einmal mehr das verbrecherische und menschenverachtende Vorgehen der Taliban, indem sie mitten in der Nacht Zivilisten zu den Tanklastern brachten. Es ist für mich deshalb zutiefst bedauernswert, dass es zu diesen zivilen Opfern kam.

Mit freundlichen Grüßen

Petra Heß