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Frage von Daniel H. •

Frage an Petra Bierwirth von Daniel H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Bierwirth,

im Rahmen der Klimaschutzdiskussion ist ja der Bereich "nachwachsende Rohstoffe" (Stichwort "Biodiesel") ein ganz wesentlicher, auf den zukünftig auch grosse Hoffnungen gesetzt werden. Ich frage mich jedoch, ob in diesem Zusammenhang nicht eine "Milchmädchenrechnung" betrieben wird.
Rein hypthetisch hat "Biodiesel" ja eine neutrale CO2 Bilanz, da beim Verbrennen von "Biodiesel" nur soviel CO2 freigesetzt werden kann, wie die verarbeitete Pflanze zuvor aus der Luft aufgenommen hat. Soweit so gut.

Diese neutrale CO2 Bilanz träfe aber doch nur dann zu, wenn die zu Biodiesel verarbeiteten Pflanzen auf Flächen angebaut würden, auf denen zuvor gar keine Pflanzen waren. Wenn durch den Anbau also nicht in das bestehende Ökosystem eingegriffen wird.

Sobald durch "Biodiesel-Pflanzen" jedoch andere Bepflanzung ersetzt werden, gilt die Rechung eigentlich nicht mehr. Denn dann wird durch das (indirekte) Verbrennen der Pflanzen CO2 freigesetzt und in die Atmosphäre gebracht, das eigentlich in den bisherigen Pflanzen gebunden wäre, bzw. dann über die Nahrungskette letztlich wieder dem Boden zugeführt worden wäre. Somit ist doch in Wahrheit durch "Biodiesel" produziertes CO2 keineswegs neutral zu bilanzieren, sondern im Grunde genommen besteht gar kein Unterschied zum Verbrennen fossiler Brennstoffe. In beiden Fällen wird CO2 in die Atmosphäre gebracht, das eigentlich im Boden (oder in Pflanzen eben) gebunden sein sollte.

Ich frage mich, ob dieser Umstand bereits einmal bedacht u. evtl wissenschaftlich hinterfragt wurde.
Man stelle sich vor: nach mühsamen Verhandlungen auf politischer Weltbühne, dann nach noch viel schwierigerem Umsetzen in Industrie u Wirtschaft, gelingt endlich der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Rohstoffe, nur um nach einer weiteren Dekade festzustellen, dass sich am C02 Anstieg und der weltweiten Erwärmung gar nichts ändert...

Ich würde mich freuen, wenn Sie einen Fehler in meinem Gedankengang fänden.
Freundlichst, Daniel Hantigk

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