Frage an Peter Wilhelm Patt von Andreas G. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Patt,
Stichwort Mobilitätswende. Wie kann uns die Reduzierung des Anteils des Kfz-Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen gelingen? Sprich mehr Radverkehr, ÖPNV und Nahmobilität zu Fuß. Welche konkreten Maßnahmen sind dabei gerade im ländlichen Raum und am durch den ÖPNV weniger gut erschlossenen Stadtrand aus Ihrer Sicht umzusetzen und sinnvoll?
Vielen Dank und viele Grüße
Sehr geehrter Herr G.,
Ein Gewichtsverlagerung vom Individual- zum öffentlichen Nahverkehr kann funktionieren, wenn Leistungen und Preis überzeugen. Man sollte Jugendlichen mit einem entgeltfreien Sachsen- oder Deutschlandticket die mobile Freiheit geben, so dass sie sich positiv an Busse und Bahnen gewöhnen. Für Erwachsene könnte es ähnliche Angebote geben für bspw. 30 Euro monatlich, um eine Bequemlichkeit herzustellen und die Kosten der Tarifbürokratie abzuschaffen. (Die Grünen haben ähnliche Überlegungen mit einem 365 Euro-Ticket gemacht.)
Der ÖPNV sollte angebotsorientiert ausgebaut werden. Die Nutzung hängt in Konkurrenz zum Individualverkehr von der Bequemlichkeit ab: Erreichbarkeit, Netzdichte (inkl. Pendler-Umland), Taktung, Anschlüsse.
Wenn der demografische Engpass 'Fahrer/ Schaffner' durch autonome Fahrzeuge, die schon in der Erlrobung sind, reduziert wird, wenn der Fahrgast Busse und Bahnen ordentlich behandelt und wenn die Umweltkosten weiter steigen, dann kann es volkswirtschaftlich sinnvoll sein, den ohnehin hoch subventionierten ÖPNV vollständig unentgeltlich bzw. mit einer Flat-rate anzubieten.
Fahrradverkehr sollte im ländlichen Raum prioritär auf eigenen Wegen erfolgen können.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Patt, MdL