Frage an Peter Wichtel von Thomas S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Her Wichtel,
die Deutsche Bahn AG kommt aus den Negativschlagzeilen nicht heraus.
a) Im Sommer 2013 konnte auf Grund eines von der DB selbstverschuldeten Personalmangels das Stellwerk Mainz nicht im erforderlichen Umfang bedient werden, wochenlange, teils erhebliche Störungen im Betrieb waren die Folge.
Zitat "Zeit":
"In den Stellwerken arbeiten viel zu wenige Leute. Wir müssten eigentlich zu viert sein, plus zwei Springer. In Wirklichkeit sind wir drei plus eins. Der Altersschnitt liegt bei 57 Jahren. Natürlich sind die Leute in dem Alter auch häufiger krank als 20-Jährige. Aber die Dienstpläne werden daran nicht angepasst. Der Druck ist hoch, die Bezahlung schlecht, die Kollegen werden schlecht behandelt. Kein Wunder, dass die Bahn Schwierigkeiten hat, Personal zu finden.
http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2013-08/bahn-arbeitssituation/komplettansicht
b) der Normalfahrpreis der DB beträgt abhängig von der genutzten Zugkategorie zwischen 18 und 22 Euro für 100 Tarifkilometer und wird schlecht akzeptiert.
Das manager Magazin schreibt:
"Die Profiteure der Hochpreispolitik der Bahn: Fernbusse und Billigflieger.
Einen Profiteur hat die Hochpreispolitik: den Fernbus, in Deutschland seit Anfang 2013 in großem Stil zugelassen. Während die Bahn dümpelt, eröffnen immer mehr private Fernbuslinien.
Nach langem Zögern reagierte die DB. Auf der Strecke Hamburg-Berlin wurde unlängst ein Interregio-Express eingeführt. Der ist sehr viel günstiger als der ICE, braucht allerdings gut eineinhalb Stunden länger. Ein absurdes Schauspiel: Da steckt die Bahn erst Steuermilliarden in schnelle Strecken - und fährt dann Bummelzüge, weil viele sich den ICE nicht leisten können."
http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/a-984987-druck.html
Mangelnde Leistungen, schlechte Behandlung des Bahnpersonals, schlechte Marktakzeptanz - wie gehen Sie als ständiges Mitglied des Verkehrsausschusses mit den benannten Problematiken um?
Viele Grüße, Thomas Schüller