Frage an Peter Wichtel von Thomas S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Wichtel!
Das große Elend der somalischen Zivilbevölkerung, dass im Sommer von sich reden machte, scheint unseren schnelllebigen Medien und der m.E. nicht minder kurzsichtigen deutschen Aussenpolitik keine Schlagzeile mehr wert. Im Netz erhältliche Meldungen datieren zumeist aus der Sommerhälfte, als ob wäre eine Nachrichtensperre über die dortigen Verhältnisse verfügt worden und das, obwohl die dortige Krise zigtausende menschliche Leben gefordert hat und leider weiterhin hundertausende Menschen akut bedroht.
Ein Link, den ich in diesem Zusammenhang nennen möchte, datiert vom 6.08.2011:
Frage 1:
Ist es nicht seltsam, dass die Krise in Somalia inklusive dem Leiden der dortigen Bevölkerung weitgehend aus dem Fokus der deutschen Medien verschwunden ist?
Auch wenn die dortige Problematik einem komplexen Ursachengefüge geschuldet scheint,
macht es mich betroffen und wütend zugleich, wenn ich sehe, wie m.E. einseitig, selbstbezogen, interessens- und damit hilflos der Westen einschließlich Deutschland in dieser Frage agiert.
Wir "retten" den Euro (tun zumindest so) und Teile der deutschen Bevölkerung feiern den hier üblichen Luxus, während an anderen Stellen der Welt unnötig gehungert und gestorben wird.
Frage 2:
Har Deutschland, sprich haben hiesige Politik, Medien und Bevölkerung angesichts des somalischen Elends nicht auf weiter Linie resigniert?
Frage 3:
Haben Sie sich bezogen auf die Krise in Somalia als Abgeordneter oder Privatmann
politisch engagiert?
Frage 4:
Oder haben Sie dies noch vor?
Frage 5:
Wie kann Deutschland einen Beitrag zu weltweiten Frieden und Gerechtigkeit leisten, wenn es
a) als weltweit drittgrößter Waffenexporteur gilt?
b) in 2010 gerade mal 0,4 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes
für Entwicklungshilfe verwendet hat?
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller