Frage an Peter Wichtel von Thomas S. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Wichtel!
Ich möchte Ihnen als Mitglied des Verkehrsauschusses des Bundestages einige Fragen stellen, welche die Sicherheit und den Service der Deutschen Bahn AG betreffen, einem Unternehmen dass sich zu 100% im Besitz des Bundes befindet.
Der laufende Betrieb der DB AG leidet m.E. an mangelnder Betriebssicherheit:
Am 29.01.2011 stießen auf einem eingleisigen Bahnstreckenabschnitt bei Hordorf in Sachsen-Anhalt ein Güter- sowie ein Personenzug frontal aufeinander, dieser Unfall kostete 10 Menschen das Leben.
Die Ursache dafür scheint nach bisherigen Ermittellungen der Sttasanwaltschaft die Überfahrt eines "Halt" zeigenden Hauptsignales durch den am Unfall beteiligten Güterzug sein, der auf Grund einer am Unfallort fehlenden Sicherheitstechnik (PZB) nicht zwangsgebremst werden konnte, obwohl diese Technik auf einer jahrzehntelangen Tradition beruht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Punktf%C3%B6rmige_Zugbeeinflussung#Geschichte
Für dieses Manko finden sich kritische Stimmen:
"In Hordorf aber gibt es noch keine PZB-Anlage, die den Unfall hätte verhindern können. "Das ist mir unbegreiflich, die Sicherungstechnik ist einfach und billig", sagte der Bahnkritiker Karl-Dieter Bodack der taz. Die Bahn kaufe weltweit mit Milliarden Euro Unternehmen auf, aber im Inland fehle es an Kleinigkeiten"
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=wu&dig=2011/02/02/a0069&cHash=d4d6070de0
Frage 1:
Wie gehen Sie mit dem Sachverhalt um, dass eine im Grundsatz schon seit Jahrzehnten serienreif entwickelte und seitdem ständig weiter verbesserte Sicherungstechnik aktuell noch auf rund 350 Streckenkilomtern der DB AG fehlt?
Frage 2:
Werden Sie sich dafür einsetzten, dass die wegen fehlender PZB-Technik auf mehreren hundert Streckenkilometern noch bestehende Sicherheitslücke zeitnah (bis Ende diesen Jahres) geschlossen wird?
Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller