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Frage von Denise N. •

Frage an Peter Tusche von Denise N. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Herr Tusche,

ich bin 22 Jahre alt und arbeite in einem Seniorenheim. Oftmals haben unsere Bewohner kaum genug Geld um sich auch nur Kleinigkeiten kaufen zu können. Außerdem müssen sie sich von ihrem Taschengeld auch noch einen Teil der Hygieneartikel selbst kaufen.
Was gedenken Sie für unsere Senioren zu tun, wenn Sie in den Landtag kämen.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
REP

Liebe Frau Neubauer;

zunächst möchte ich die Möglichkeit nutzen, Ihnen, Ihren Kolleginnen und Kollegen in diesem Beruf der Pflege meinen allergrößten Respekt und höchste Anerkennung auszusprechen. Da meine Frau selbst im Bereich der Seniorenpflege arbeitet, weiß ich mit welchen psychischen und physischen Belastungen diese Tätigkeit verbunden ist. Leider wird sie in unserer Gesellschaft zu viel wenig gewürdigt und wie ich meine auch unterbezahlt.

Jetzt zu Ihrer Frage. Grundsätzlich ist die Gesetzgebung hier Bundesangelegenheit. Auf Landesebene sind die Spielräume nicht sehr groß. Allerdings hindert nichts und niemand eine Landesregierung, einen Sozialfond einzurichten, der das Taschengeld von derzeit 80,-- € monatlich (wovon noch Hygieneartikel und anderes zu bestreiten sind) um 40,-- oder 50,-- € aufstockt. Dabei ist sicher zu stellen, dass diese Mittel nicht für die Einrichtungen, sondern Personenbezogen verwendet werden. Die Kosten hierfür bewegen sich -im Vergleich zu den Belastungen durch die Pleite der Landesbank, den ehemals geplanten Transrapid und den Subventionen an Großkonzerne- im Cent - Bereich. Das wäre einer der ersten Forderung die wir im Landtag stellen werden, die auch sofort und Problemlos finanziert und durchgeführt werden kann.
Über den Bereich der Heimpflege hinaus haben wir in Deutschland ein generelles Problem mit der Altersversorgung (sprich Rentenregelung). Erinnern Sie sich bitte an die Menschenverachtende und diskriminierende Aussage des Altbundespräsidenten Herzog (die Rentner plündern das Land aus). Wenn ein Rentner morgens um 6 Uhr Werbebroschüren austragen muss, weil seine Rente zum Leben nicht mehr reicht, wenn eine Rentnerin von einer Rente unter 800,-- € monatlich (bei einer Mietbelastung von fast 400,-- €) leben muss und beide dafür ein Leben lang gearbeitet haben, dann stimmt in diesem Staat überhaupt nichts mehr.
Leider erleben wir hier die gleiche Entwicklung wie bei den Lohneinkommen:
Die das alles finanzieren stürzen ab, die Reichen werden immer reicher.
Wir Bürger wurden in den letzten Jahrzehnten von den Parteien und deren Politikern scham- und hemmungslos belogen mit der Aussage: "Die Renten sind sicher."

Ich wage -ohne Panik machen zu wollen- die Aussage, dass die künftigen Generationen eine Altersversorgen haben werden, die nicht mal mehr zum Leben reicht. Schon heute haben wir die Situation, dass von den sozialversicherungs Beschäftigten verlangt wird, die Renten der aktuellen Rentner aufzubringen, für sich selbst Vorsorge zu treffen und für künftige Generationen Rücklagen zu schaffen. Diese Forderung kommt natürlich von denen, die -nach dem Fielmann-Prinzip- keinen Pfennig zubezahlt und sich selbst dabei am besten versorgt haben. Das sind die Plünderer in diesem Lande.
Wir brauchen also eine grundlegende und massive Änderung der Altersversorgung.