Frage an Peter Tauber von Kai W. bezüglich Umwelt
Guten Tag, die Umwelt liegt mir am Herzen, ich genieße sie hier im Vogelsbergkreis täglich. Ich selber versuche zur Zeit Plastikmüll so gut es geht zu vermeiden, und Stelle fest, das dies kaum möglich ist. Obst und Gemüse kaufe ich vom Händler, Fleisch vom Metzger, Joghurt nur im Glas usw...
Das geht natürlich ins geld, ich habe 3 Kinder, und ein normales Einkommen.
Ich finde, das die Industrie viel zu wenig in die Pflicht genommen wird, Plastik Verpackungen zu vermeiden. Gehen sie Mal durch den Supermarkt, und schauen sie, was dort ohne Plastik steht, fast nichts, und das was ohne Plastik ist, ist immer teurer als Plastik verpackt. Selbst bei Getränken ist das meiste in Plastikflaschen.
Fazit, Umweltschutz ist teuer und schwer.
Da ich in der Industrie arbeite, sehe ich auch, wie sinnlos Produkte aus meiner Firma ins Ausland gefahren werden, und kostengünstig weiterverarbeitet werden, wieder in unsere Firma kommen, und verpackt werden. Wir reden über Klimawandel, aber sinnlose Fahrten um etwas geld zu sparen, scheinen o.k. zu sein. Warum wird soetwas nicht geändert, das würde auch Arbeitsplätze schaffen...
Muss das alles sein?
Danke
Guten Tag Herr W.,
Sie haben mit Ihrem Fazit nicht Unrecht: Klimaschutz ist u.U. teuer und schwer. Noch wesentlich teurer und schwerwiegender wären jedoch die Konsequenzen, wenn wir den Klimaschutz nicht mit aller Entschlossenheit angehen. Daher ist es großartig, dass Sie im Alltag mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Industrie wird bereits in die Pflicht genommen und sie wird sich auch noch schärferen Regelungen für den Klimaschutz beugen müssen. Zu bedenken ist aber auch: Die Arbeitsplätze, von denen Sie sprechen, können nur dann geschaffen werden, wenn die Unternehmen profitabel bleiben. Es ist daher unsere Aufgabe, unsere anspruchsvollen Klimaziele zu erfüllen und gleichzeitig Deutschland als Industrienation wettbewerbsfähig und zukunftsfähig zu halten. Und es geht darum, dafür zu sorgen, dass unsere Klimapolitik sozial gerecht bleibt und die Menschen nicht überfordert. Nur so können wir erwarten, dass die Maßnahmen akzeptiert und auch von allen mitgetragen werden.
Dafür werden zukunftsorientierte, moderne Technologien notwendig sein, die uns erlauben, die Produktion anzukurbeln und dabei dennoch ökologisch nachhaltig zu wirtschaften. Und dafür wird es notwendig sein, dass wir uns trauen, neue Wege zu gehen, auch in bisher unbekannte Bereiche zu investieren und vor allem Forschung und Innovation zu fördern. Ich bin jedoch trotz Ihres Fazits guten Mutes, dass wir die Herausforderungen gemeinsam meistern können. Wir bleiben dabei: Schwarze Null und grüne Null gehören zusammen!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Tauber