Frage an Peter Tauber von Klaus R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Tauber,
da Sie sich momentan mit einem Gastkommentar in der Welt in Szene gesetzt haben und dadurch aktuell im Gespräch sind, würde ich gerne wissen, ob Ihre Aussage von 2016 in dem verlinktem Artikel wirklich so gefallen ist und falls ja, ob Sie heute noch derselben Meinung sind und wie mit den Leuten umgegangen werden soll, denen Sie diesen Vorwurf angeblich gemacht haben sollen.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort
K. R.
Sehr geehrter Herr R.,
ich kann nicht bestätigen, das gesagt zu haben. Das kann im Übrigen auch sonst niemand – es handelt sich um eine unbestätigte und unbezeugte Mutmaßung, wiedergegeben durch den benannten Journalisten. Leider hat sich bis heute kein Abgeordneter gefunden, der diesen Satz gehört hat. Verwunderlich ist auch, dass der Artikel gut ein Jahr nach dem besagten Treffen erschien: Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Grundsätzlich gilt: In internen Runden, quasi unter Freunden und Kollegen, spricht man anders als in der Öffentlichkeit. Da fliegen auch bei uns in der Politik mal die Fetzen. Dass in solchen internen Runden auch gestritten wird und es zu hitzigen Auseinandersetzungen kommt, gehört zum innerparteilichen Austausch dazu. Ich habe deshalb in der Tat die Abgeordneten deutlich kritisiert, die Angela Merkel die Wahl in den Bundestag zu verdanken haben und die sie dann in der Flüchtlingspolitik im Regen haben stehen lassen.
Ihr Rückschluss aus dem Artikel ist also doppelt falsch, denn meine Kritik bezog sich auf Funktionsträger der Partei und nicht auf Bürger. Wie Sie die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin finden, ist mir egal. Und wenn Sie sie ablehnen, dann ist das Ihr gutes Recht. Ob Sie ein „Arschloch“ sind, steht mir nicht zu zu beurteilen. Ich kenne Sie nicht. Ihnen alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Tauber