Frage an Peter Tauber von Matthias S. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Dr. Tauber,
vielen Dank, dass Sie auf meine Anfrage reagiert haben.
Vermisst habe ich eine Antwort auf meine konkrete Frage zur Euro-/Staatsschuldenpolitik bzw. EZB-Geldpolitik und deren extrem ungerechten Verteilungswirkungen. Die Lasten der Euro-/Staatsschuldenkrise werden seit Jahren vollständig durch negative Realzinsen bei den kleinen Sparern durch Enteignung abgeladen, während die Reichen von der Gelddruckerei profitieren. Das ist höchst unsozial und ungerecht. Was plant die CDU diesbezüglich zu tun?
Müssten nicht die Starken mehr tragen als die Schwachen? Aktuell ist es genau umgekehrt: Man enteignet die kleinen Sparer, die reichen Immobilien- und Aktienbesitzer profitieren. Müsste die Bewältigung der Eurokrise nicht transparent über das Steuersystem statt heimlich über Gelddruckerei erfolgen?
Müsste die Politik nicht über einen Lastenausgleich nachdenken, damit nicht nur die einfachen Sparer die Rechnung bezahlen, sondern auch die bisher profitierenden Reichen ihren Anteil beisteuern? Auch das verstehe ich unter Sozialer Marktwirtschaft.
Aktuell ergibt sich für mich das Bild, dass die Reichen, die Lobbyisten und die Politik entschieden haben, die ganzen Lasten einfach den normalen Sparern aufzubürden, einfach per Negativzins. Das schöne daran für die Reichen ist: Sie profitieren sogar von so einer Umverteilung von unten nach oben.
Für mich ist das einer der größten politischen Skandale der BRD. Und es ist sehr auffällig, wie die Politiker dies parteiübergreifend totschweigen. Selbst SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz redet nicht darüber, obwohl er sich soziale Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben hat. Und auch die Grünen schweigen das Thema tot, obwohl sie doch sonst gerne soziale Themen besetzen. Auch Frau Merkel sagt nichts dazu, nur von der CSU (so von Herrn Söder) hört man ab und zu mal ein kritisches Wort dazu. Was denken Sie zu dem Thema?
MfG
M. Schwarzer