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Peter Tauber
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Frage von Juergen V. •

Frage an Peter Tauber von Juergen V. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Tauber,

in einem Interview mit Gert von Fallois bei Phönix (5.09) führen sie aus, dass die Koalition viel für die Menschen getan hätten u.a. auch die Rente mit 63.

Sie sind CDU Generalsekretär. Sind sie sich sicher dass die CDU hinter der Rente mach 45 Arbeitsjahren steht? Die meisten CDU Abgeordneten haben gemeinsam mit Vertretern von Wirtschaftsverbänden diesen Beschluss der Koalition kritisiert. Zudem wird von CDU Vertretern die Rente mit 70 gefordert und die Rente mit 63 war eine SPD Forderung in der Koalition.

Daher bin ich mir nicht sicher ob die CDU viel für die Menschen tun wollen sondern eher mehr für die Forderungen der Wirtschaftsverbände. Wie steht die CDU zu der Forderung Rente mit 70 ?

Mit freundlichem Gruß
J.Vanselow

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Vanselow,

haben Sie vielen Dank für Ihre erneute Anfrage über abgeordnetenwatch.de.

Die öffentliche Diskussion über die gesetzliche Rente und Altersarmut muss vor allem vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in unserem Land betrachtet werden. Die Menschen in unserem Land bleiben länger gesund und aktiv. Dies ist eine positive Entwicklung. Gleichzeitig werden in Deutschland immer weniger Kinder geboren.

Diese Entwicklung führt zu einer Belastung des umlagefinanzierten Rentensystems. Umlagefinanziert bedeutet, dass die jetzigen Erwerbstätigen die Rente der Senioren bezahlen. Im Rahmen des Generationenvertrags erwerben sie so ihre eigenen Ansprüche. Das Problem: Es wird in Zukunft mehr Rentner und weniger Erwerbstätige geben. Im Jahr 2030 werden fast 30 Prozent unserer Bevölkerung über 65 Jahre sein.

Daher ist mit verschiedenen Maßnahmen das System der gesetzlichen Renten langfristig gesichert und ein zu starker Anstieg der Beiträge für die zukünftigen Beitragszahler verhindert worden. Dies ist ein Mittelweg zwischen der Belastung der Jungen durch die Beitragssätze und der Leistung der Rentenkasse für die Älteren. Der Generationenvertrag zwischen Jung und Alt ist durch die Rentenpolitik der CDU auf eine solide, verlässliche Basis gestellt.
Konkrete Entlastungen hat die CDU beispielsweise durch die Mütterrente und die abschlagsfreie Rente ab 63 nach 45 Beitragsjahren durchgesetzt. Für ältere Mütter und langjährige Arbeitnehmer ändert sich einiges bei der Rente. Für die Unionsfraktion besonders wichtig: Mütter, die vor 1992 Kinder geboren haben, bekommen ein zusätzliches Erziehungsjahr angerechnet.

Auch wenn die Rente mit 67 grundsätzlich nicht angetastet wird, können nun Arbeitnehmer, die in jungen Jahren ins Berufsleben gestartet sind, nach 45 Beitragsjahren mit 63 abschlagsfrei in Rente gehen. Die Union hat hier durchgesetzt, dass eine Frühverrentungswelle ausgeschlossen wird. Zeiten des Arbeitslosengeldbezugs werden zwar grundsätzlich anerkannt, jedoch nicht die letzten beiden Jahre vor Erreichen des 63. Lebensjahres.

Zuguterletzt hat sich die Unionsfraktion dafür eingesetzt, dass die Rentengrenze auch nach oben durchlässiger wird. Arbeitnehmer, die sich fit genug dafür fühlen, können auch nach Erreichen der Altersgrenze bei ihrem Arbeitgeber befristet weiterarbeiten. Auch das ist ein wichtiger Punkt, der unserer demographisch verändernden Gesellschaft Rechnung trägt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Tauber