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Frage von Thomas S. •

Frage an Peter Tauber von Thomas S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dr. Tauber,

Sie sind am 09.07.2013 "ganz kurz" auf 3 von 5 meiner am 08.07.2013 gestellten Fragen eingegangenzn - leider so kurz, dass ich mit Ihren Antworten nichts anfangen kann.

1. Der von Ihnen angebene Link führt nicht zu den von mir gewünschten Informationen. Nach einer kurzen (eigentlich unnötigen) Suche
finde ich den Hinweis darauf, dass im Jahr 2010 in Deurschland ca. 12,19 Millionen Menschen ehrenamtlich arbeiteten, wieviele davon ihr Ehrenamt parallel zu einer bezahlten Arbeit in Vollzeit ausführten, ist nichrt ersichtlich. Weitergehende Informationen (die mir vermutlich trotzdem nichts nutzen würden) sind zudem kostenpflichtig, Zitat:

"Verbreitung ehrenamtlicher Arbeit in Deutschland bis 2012 (kostenpflichtig)

Um diese Premium-Statistik anzusehen, benötigen Sie einen Premium-Account. Ihre weiteren Vorteile:

Zugang zu über 1,5 Millionen Statistiken und Fakten
Alle Daten zum Download in PPT, XLS und JPG
1 Branchenreport inklusive im Wert von 249,00€"

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/173632/umfrage/verbreitung-ehrenamtlicher-arbeit/

Ihr Link ist für die Beantwortung meiner konkreten Frage utauglich,
an der Uni würden unsere Dozenten uns Studis solche "Belege" um die Ohren hauen.
Die Verlinkung eines kostenpflichtige Angebot empfinde ich zudem als unlauter.

Frage 1

Können Sie endlich bitte eine (belegte!)konkrete Zahl nennen, anstatt diffus von "ganz vielen" Menschen im Ehrenamt bei gleichzeitiger Vollzeitstelle zu sprechen?

2. Sie unterstellen mir, dass ich Ehrenamt und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermischen würde.

Ich weise Ihren Vorwurf zurück, der m.E. eher auf Ihre Argumenation zurückfällt.

Frage 2

Warum weichen Sie seit 3 Jahren meiner Frage aus, warum und wie sich Menschen mit (teils sehr) geringem Einkommen ein Ehrenamt leisten sollen?

Frage 3

Wie sollen Menschen auskömmlich leben können, die für ihre Arbeit nicht oder nur schlecht bezahlt werden?

Viele Grüße Thomas Schüller

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Schüller,

haben Sie vielen Dank für Ihre zahlreichen Anfragen. Im Jahr 2012 waren in Deutschland 11.670.000 Menschen ehrenamtlich tätig. Eine Randstadt Umfrage im Februar 2013 ergab, dass 27 Prozent der Befragten neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit ein Ehrenamt ausüben.
Auf die Frage: „Aus welchem Grund engagieren Sie sich nicht ehrenamtlich?“ antworteten bei einer 2013 durchgeführten Umfrage der Generali Deutschland 67,50% der Befragten aus Zeitmangel und lediglich 1,3% gaben „Kein Geld“ als Antwort.

Zu Ihrer Frage 2: Die Zahlen sprechen für sich, dass es vielmehr Zeit- und nicht Geldmangel ist, der Menschen von einer ehrenamtlichen Tätigkeit abhält.

Zu Frage 3: Wer hart arbeitet, muss ordentlich bezahlt werden. Deshalb haben wir mit den Tarifpartnern Mindestlöhne in zahlreichen Branchen mit insgesamt vier Millionen Beschäftigten geschaffen und wollen für die Bereiche, in denen es keine Tarifverträge gibt, die Tarifpartner gesetzlich in die Pflicht nehmen. Sie sollen gemeinsam in einer Kommission einen tariflichen Mindestlohn festlegen, wobei die unterschiedlichen Situationen in den Regionen und Branchen berücksichtigt werden können. Eine Lohnfestsetzung durch die Politik - auch über das Vergaberecht - lehnen CDU und CSU ab. Aber es ist Sache der Politik, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Menschen überall in Deutschland die Chance auf einen ordentlichen Lohn für ihre Arbeit haben.

Aber ich bleibe dabei: Ein Ehrenamt ist keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, das dem ehrenamtlich Tätigen ein auskömmliches Einkommen zusichert.

Mit besten Grüßen

Dr. Peter Tauber