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Frage von Carsten M. •

Frage an Peter Struck von Carsten M. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Dr. Struck,

als Staatsbürger, Wähler und nicht zuletzt als Betroffener bitte ich Sie hiermit herzlich darum, mir Ihre Ansicht und Ihre Pläne bezüglich einer nunmehr dringend fälligen, anständigen "Entschädigung" der noch lebenden Contergan-Opfer in Deutschland mitzuteilen.

Das Wort "Entschädigung" musste hier selbstverständlich in Anführungszeichen gesetzt erscheinen, da ja doch offenbar sein sollte, dass niemand von uns je "ent-schädigt" werden kann; jedoch müsste ebenso außer Frage stehen, dass "wir Betroffenen" einen Anspruch darauf haben, in unserem jeweiligen Leben in angemessener Weise Unterstützung zu erfahren!

Dies ist dringlichst geboten!

Die in diesem Jahr verwirklichte Erhöhung der Renten kann nur ein erster Schritt gewesen sein; eine Verdoppelung von "äußerst ungenügend" ergibt immer noch nur "ungenügend". Zudem hatte diese Erhöhung keinen rückwirkenden Charakter.

Ausgerechnet im Mutterland von Contergan sind die Zahlungen weit geringer als irgendwo sonst in Europa.

Der Herstellerfirma Grünenthal, dem Unternehmen Mäurer&Wirtz und nicht zuletzt der Eigentümerfamilie Wirtz geht es blendend ...

Seit dem 18.09.2008 befinden sich – wie Sie sicher wissen – einige Betroffene in einem Hungerstreik … der Besuch eines Spitzenpolitikers vor Ort steht immer noch aus.
Muss erst jemand zu Tode kommen, bevor etwas geschieht?

Ihrer geneigten Antwort sehe ich mit Ungeduld entgegen und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Carsten Möller

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Möller,

ich danke Ihnen für Ihre Zuschrift, in der Sie sich für eine weitere Erhöhung der Entschädigung der Contergan-Opfer aussprechen.

Im Rahmen einer öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Familie, Frauen, Senioren und Jugend haben sich im Juni Experten dafür ausgesprochen, die Entschädigungen über die bereits vorgenommene Verdoppelung der Renten hinaus zu erhöhen. Weitere Informationen zu dieser Anhörung finden Sie auf der Internet-Seite des Deutschen Bundestages unter http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/2008/20550521_kw22_familie/index.html

Zurzeit prüfen die Koalitionsfraktionen im Bundestag daher, ob weitere Verbesserungen bei der Opferentschädigung möglich sind. Aufgrund der Dauer des parlamentarischen Verfahrens halte ich den von Ihnen erwähnten Hungerstreik für verhängnisvoll. Ich hoffe, dass die Betroffenen anerkennen, dass die Abgeordneten des Bundestages für die weiteren Beratungen Zeit benötigen, die ihnen durch einen Hungerstreik nicht eingeräumt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Struck MdB