Frage an Peter Struck von Peter S. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Dr. Struck,
zunächst darf ich meinen Dank an die Betreiber dieser Seite aussprechen, die mir eine einfache Möglichkeit schaffen, mit Ihnen in Kontakt zu trefen und Ihnen eine (öffentliche) Frage zu stellen.
Im kommenden September jährt sich der Tag der Attentate auf die Word Trade Center, das Pentagon und in Pennsylvania zum 8. mal und zum ersten Mal ist Herr Bush nicht an der Regierung. Das gibt die Möglichkeit, den Fall noch einmal kritisch und fair unter die Lupe zu nehmen.
Sie, Herr Dr. Struck, begründen den Afghanistan-Einsatz als Antwort auf die Anschläge am 11. September 2001. Demnach werden die Taliban und Bin Laden als Drahtzieher der Anschläge des 11. September eingeschätzt.
Ich hoffe, dass Ihre für Deutschland weit reichende Entscheidung eines Einsatzes in Afghanistan mehr als auf Hören-Sagen der US Regierung beruhte.
1) Frage:
Können Sie mir mitteilen, welche unabhängige Informationen Sie haben, die einen Zusammenhang zwischen den Tätern des 11.9.01 und Gruppen in Afghanistan zweifelsfrei belegen.
Bis heute konnte nämlich kein staatliches Gericht diesen Zusammenhang feststellen (trotz Versuche der USA etwa in Guantanamo eine Kausalbeziehung zu erlangen). Ein rechtskräftiges Urteil, die eine Täterschaft des 11.September klärt, blieb tatsächlich bis heute aus.
2) Falls Ihre Entscheidung auf Vermutungen oder Hören-Sagen beruhen, heben Sie nicht letztlich das Prinzip der Unschuldsvermutung auf und entfernen sich damit von einem rechtsstaatlichen Handeln, dass Deutschland doch eigentlich schützen will?
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich möchte nicht ein Anwalt für kriminelle Machenschaften eines Herrn Bin Laden oder fanatische Taliban sein aber ich mache mir ernsthafte Sorgen, dass Sie sich eventuell dabei beteiligen, dass die Anschläge und die Opfer des 11. September 2001 zu zweifelhaftem Zwecken instrumentalisiert werden.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir in dieser Frage weiterhelfen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Stein
Sehr geehrter Herr Stein,
die Umstände der Anschläge vom 11. September 2001 sind in den vergangenen Jahren sehr intensiv durchleuchtet und dokumentiert worden.
Es gibt klare Belege dafür, dass sich Attentäter und Unterstützer vor den Anschlägen vom 11. September 2001 in Al-Kaida-Ausbildungslagern in Afghanistan aufgehalten haben und dort auch mit Bin Laden zusammengetroffen sind, der sich selbst der Vorbereitung der Anschläge bezichtigt hat.
Diese Sachverhalte sind unter anderen nachzulesen im Urteil des Bundesgerichtshofes gegen Mounir al-Motassadeq, der der Beihilfe zum 246-fachen Mord in Tateinheit mit Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung für schuldig befunden worden ist. Insofern ist die Behauptung nicht richtig, dass kein staatliches Gericht diese Zusammenhänge dargelegt hätte.
Es gibt zahlreiche Dokumentationen des Hergangs der Anschläge vom 11. September. Eine sehr ausführliche Darstellung bietet zum Beispiel der 9/11-Commission-Report des US-Kongresses. Die Kommission war paritätisch mit je fünf Kongress-Mitgliedern der Republikaner und der Demokraten besetzt und hat umfangreiche Beweisaufnahmen, Hearings und Untersuchungen durchgeführt. Der 9/11-Commission-Report ist über das Internet öffentlich zugänglich.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Struck