Frage an Peter Struck von Volker T. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Struck,
in der Presse konnte ich lesen, dass die SPD hier in Niedersachsen den Bau der Y-Trasse befürwortet und damit auch für die Verlagerung des hochwertigen Reisezugverkehrs von der jetzigen Hauptstrecke Hamburg - Hannover plädiert.
Dies ist für mich nicht verständlich; ich meine, dass der Reisezugverkehr dort verkehren muss, wo die Menschen wohnen und der enorm ansteigende Güterverkehr von den Nordseehäfen sollte über die vorhandenen (sind zu optimieren) Heidestrecken; auch wegen der Lärmbelästigungen, gefahren werden.
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir ihre Position hierzu mitteilen würden.
Mit freundlichem Gruß
V. Thürk
Sehr geehrter Herr Thürk,
danke für Ihr Interesse an der Verkehrspolitik der niedersächsischen
SPD. Ein Ziel der geplanten Aus- und Neubaumaßnahmen an der von Ihnen angesprochenen Bahntrasse Hamburg/Bremen – Hannover (Y-Trasse) ist es, schnelle und langsame Verkehre zu entmischen.
Hiervon profitiert auch der Personenverkehr, für den Sie, wenn ich Sie richtig verstanden habe, die Y-Trasse ablehnen. Im Bereich des geplanten Neubauabschnittes wird die Y-Trasse für eine Geschwindigkeit von 300km/h konzipiert. Der Streckenabschnitt Visselhövede-Langwedel soll für eine Geschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut werden. Die Deutsche Bahn erwartet, dass sich die Fahrzeiten nach Fertigstellung der Neubaustrecke sowohl auf der Strecke Hamburg – Hannover als auch Bremen-Hannover verkürzen. Betrug die Fahrzeit von Hannover – Hamburg zunächst 69 Minuten, so soll sie sich mit der Y-Trasse um 13 Minuten auf 56 Minuten verkürzen. Auf der Trasse Bremen-Hannover soll sie von 54 Minuten auf 46 Minuten sinken.
Auch bei den Arbeiten am Bundesverkehrswegeplan 2003 wurde die Bedeutung der Y-Trasse für die Bewältigung des prognostizierten Personen- und Güterverkehrsaufkommens nachgewiesen. Hierbei wurde deutlich, dass die Neubaustrecke für die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten für den Schienengüterverkehr, eine wesentliche Voraussetzung ist. Verkürzte Reise- und Transportzeiten schaffen zusätzliche Kapazitäten für den Hafenhinterlandverkehr Es ist unser Ziel, das Netz durch organisatorische und investive Maßnahmen leistungsfähiger, effizienter und kostengünstiger zu machen.
Gerne möchte ich Sie noch auf einen weiteren damit zusammenhängenden Aspekt hinweisen. Die Bundesregierung will den Klimaschutz vorantreiben. Dazu gehört auch, dass Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wird. Damit das geschehen kann, braucht die Schiene aber mehr Kapazitäten. Die Y-Trasse soll hierzu einen Beitrag leisten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Struck