Frage an Peter Struck von Katharina D. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Dr. Struck
Am 27.Mai dieses Jahres habe ich meine Abiturs-Präsentation. Als Thema habe ich den Auslandseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Hierzu würde ich gerne ihre persönliche Meinung hören. Sind Sie gegen/für den Einsatz und warum? Haben Sie Vorschläge wie man den Einsatz effektiver gestalten könnte oder sind sie vielleicht für den ISAF Einsatz aber gegen den Tornado-Einsatz?
Ihre Meinung dazu würde mich sehr interessieren.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Deubel
Sehr geehrte Frau Deubel,
ich bin unverändert der Auffassung, dass das deutsche Engagement in Afghanistan notwendig und richtig ist. Ich habe mich hierzu bereits mehrfach auch in diesem Forum geäußert (siehe z.B. Antworten auf Fragen vom 02.07.07, 12.09.07, 16.02.08, 02.03.08).
Dies betrifft auch den Einsatz der sogenannten Recce-Tornados der Bundeswehr, die zur Luftaufklärung eingesetzt werden, die Luftaufnahmen liefern wichtige Informationen über schwer zugängliche Regionen des Landes, die für die ausländischen Truppen und die Hilfsorganisationen gleichermaßen von hohem Wert sind. Die Ergebnisse der Luftaufklärung dienen dem Schutz der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und unserer Verbündeten, aber auch dem Schutz der vielen zivilen Helfer und nicht zuletzt auch der afghanischen Bevölkerung. Eine Echtzeitübermittlung der Aufklärungsergebnisse zur Unterstützung von Kampfhandlungen („close air support“) ist ausdrücklich nicht Teil des Auftrages der Aufklärungstornados.
Die internationale Gemeinschaft unterzieht den Einsatz in Afghanistan regelmäßigen Überprüfungen. Als ein Ergebnis einer solchen Evaluation haben die ISAF-Staaten in den letzten Monaten zum Beispiel ihre Anstrengungen bei der Ausbildung der afghanischen Polizei und Armee erheblich verstärkt. Im Juni diesen Jahres wird in Paris eine internationale Konferenz stattfinden, bei der erneut eine Bilanz des bisher Erreichten gezogen und der weitere Kurs abgesteckt werden soll.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Struck
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