Frage an Peter Struck von Wolfgang J. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Struck,
sie setzen sich für die Weiterführung der Wehrpflicht ein.
Unser Sohn wurde 1 Tag nach seiner bestandenen Facharbeiterprüfung gemustert und tauglich geschrieben. Einen Tag nach der Einberufung lag seine Einberufung als Infanterist bereits vor. Er hatte nur einen befristeten Arbeitsvertrag für 1 Jahr bekommen. In diesem einen Jahr hätte er sich auf freiwerdende Stellen bewerben müssen. Jetzt geht er nach seinem Zivildienst direkt in die Arbeitslosigkeit. Eine Bitte als Vater an das zuständige Kreiswehrersatzamt, die Einberufung um 1 Jahr zu verschieben, wurde mit der Begründung abgelehnt: "Andere Wehrpflichtige werden wegen des Wehrdienstes auch arbeitslos."
Wir leben mitten in Europa und und haben nur befreundete Länder an unseren Grenzen. Alle anderen europäischen NATO-Länder haben ihren Bürgern diesen Zwangsdienst erlassen. Nur die Bundesrepublik hält 17 Jahre nach Ende des Kalten Krieges noch an der ungerechten Wehrpflicht fest. Von etwa 450.000 jungen Männern müssen gerade einmal 30.000 Männer ihren Wehrdienst ableisten, etwa 80.000 Männer leisten Ersatzdienst. Einige Wenige verpflichten sich bei THW, Katastrophenschutz oder den freiwilligen Feuerwehren. Der Rest muss keinen Zwangsdienst für sein Land leisten, das sind etwa 70% eines männlichen Jahrganges. Herr Struck, finden sie das so gerecht? Warum haben alle anderen NATO-Länder es geschafft, ihre Armeen auf Berufsarmeen umzustellen. Wenn wir Deutschen das nicht schaffen, dann sollten unsere Politiker in unseren Nachbarländern lernen, wie sie das machen. Aus diesem Grunde siedeln wir in das benachbarte Frankreich um, weil die Bürger dort mehr demokratische Rechte haben, weniger Steuern bezahlen und diesen ungerechten Zwangsdienst nicht mehr leisen müssen.
Wolfgang Jäger