Frage an Peter Rzepka von Jürgen S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Rzepka,
in der Zeitung war von einem geplanten Stasi-Auftritt in Ihrem Wahlkreis Tempelhof zu lesen. Ich hoffe, das konnte verhindert werden.
Was können wir dafür tun, damit die DDR-/SED-Diktatur nicht verherrlicht
wird?
Haben Sie schon mit PDS-Abgeordneten darüber gesprochen,denen ins Gewissen geredet oder bringt das wenig?
Mit freundlichen Grüßen,
J. Saalfeld
Sehr geehrte Herr Saalfeld,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 19.12.2007.
Am 10.12.2007 wollte das „Bündnis für Soziale Gerechtigkeit und Menschenwürde“ eine Veranstaltung mit dem Titel „Kampf der Geheimdienste im Kalten Krieg und heute?“ im Rathaus Tempelhof durchführen. Auf dieser Veranstaltung sollten ehemalige Stasi-Offiziere auftreten. Nachdem das Bezirksamt davon Kenntnis hatte, wurde sie unverzüglich durch den zuständigen Stadtrat Bernd Krömer (CDU) abgesagt.
Ihre Frage bezüglich der Verherrlichung der DDR-/SED-Diktatur ist wichtig. Ich finde es unerträglich, dass in Teilen der Gesellschaft zunehmend ein verklärtes, beschönigtes Bild der DDR gezeichnet wird und ehemaligen Stasi-Mitarbeitern eine Bühne geboten wird. Letzten Endes muss an dieser Stelle – insbesondere in den Schulen - Aufklärung betrieben werden. Ich versuche meinen Teil dazu beizutragen, indem ich regelmäßig Bürgerinnen und Bürger meines Wahlkreises zu einem Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen einlade. Dieses ehemalige Stasi-Gefängnis steht exemplarisch für das während der SED-Diktatur begangene Unrecht. Wer Geschichtsklitterung in Bezug auf die DDR betreibt, dem ist der Besuch der Gedenkstätte dringend zu empfehlen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Rzepka MdB