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Peter Rzepka
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Frage von Nick T. •

Frage an Peter Rzepka von Nick T. bezüglich Frauen

Sehr geehrter Herr Rzepka!

Ich würde gerne wissen, wie die Union mit der rotgrünen "Gleichstellungspolitik" verfahren wird? Einstampfen? Oder passiv weiterlaufen lassen? Was wird z.B. mit dem Heer von Frauenbeauftragten geschehen (später euphemistisch "Gleichstellungsbeauftragte" genannt)?

Ich bringe hier mal eine ironische Frage an Irmingard Schewe-Gerigk, um meine Haltung dazu zu illustrieren. Wie sehen Sie das? Wie sieht die Union das? Vor allem: was wird sie gegen diesen Wahn tun?

Hier meine "Frage" an Frau Schewe-Gerigk:

Ich finde, daß die Grünen das Prinzip der Quote ausweiten sollten. Also zum Beispiel so:

"50% aller Politiker müssen Frauen sein. 50% müssen behindert sein. 50% müssen einen Migrationshintergrund haben. 50% müssen einer sexuellen Minderheit angehören. 50% müssen BrillenträgerInnen sein. 50% müssen Diskriminierungs- und Mißbrauchserfahrungen in ihrem Leben gemacht haben. usw."

Ergebnis: Bundeskanzlerin der BRD kann nur eine beinamputierte, alleinerziehende Lesbierin aus einem Krisengebiet werden, die an Retinitis pigmentosa erkrankt ist, genital verstümmelt wurde und nachweislich sexuell mißbraucht worden ist.

Wär das nicht was? Das ist jedenfalls um mehrere Zehnerpotenzen näher an der Gerechtigkeit dran, als nur GENDER-Mainstreaming.

"Mainstreaming" muß sofort auf ALLE Eigenschaften angewandt werden, durch die sich Menschen voneinander unterscheiden. Man könnte sich darüber hinaus beispielsweise vorstellen, ALLGEMEINE Quoten z.B. für Beinamputationen einzuführen. Also: wer ein Bein zuviel hat, der bekommt es amputiert, solange bis es gleich viele Einbeinige wie Zweibeinige in Deutschland gibt.

Gleichheit und Gerechtigkeit stehen in Deutschland erst am Anfang. Es gibt viel zu tun. Werden Sie sich dafür einsetzen, daß das grüne Gleichstellungskonzept entsprechend ausgeweitet wird?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Toroni,

haben Sie vielen Dank für Ihre Fragen.

die Union hält viele der von der rot-grünen Bundesregierung umgesetzten Maßnahmen zur Geschlechtergleichstellung für zu bürokratisch und für wenig zielführend. Auch gibt die von Ihnen karikierte Quotenregelung Anlass zu durchaus berechtigter Kritik.

Doch auch die Union will die Gleichstellung von Frauen in der Berufswelt. Dies setzt insbesondere voraus, dass Familie und Beruf besser miteinander zu vereinbaren sind. So gehört die Schaffung familienfreundlicher Unternehmensstrukturen zu den zentralen Aufgaben eines erfolgreichen Managements. CDU und CSU halten es zudem für elementar, in der Gleichstellungspolitik stärker als bislang auf einen Geschlechterkonsens hinzuwirken und darauf zu achten, dass Gleichstellungspolitik Frauen und Männer im Blick hat.

CDU und CSU werden das Konzept Gender Mainstreaming angemessen umzusetzen und dabei ein Übermaß an Bürokratie vermeiden. Die spezifische Frauenpolitik darf dabei nicht in den Hintergrund geraten bzw. schrittweise abgebaut werden, solange die tatsächliche Gleichberechtigung in den entsprechenden Bereichen nicht erreicht ist. In der Gleichstellungspolitik halten es CDU und CSU ferner für wichtig, stärker als bislang die verschiedenen Frauengenerationen und altersspezifische bzw. biographiespezifische Unterschiede zwischen den Frauen im Blick zu haben und sich nicht auf eine einseitige Zielgruppenpolitik zu beschränken.

Zur Durchsetzung einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in der privaten Wirtschaft wollen wir gemeinsam mit den Unternehmen stärker als Rot-Grün auf eine frauen- und familienfreundliche Ausgestaltung der Arbeitswelt hinwirken und so gewünschte Erwerbstätigkeit von Frauen besser ermöglichen. Wir werden bessere Widereinstiegschancen in den Beruf für Frauen und Männer durchsetzen.

CDU und CSU werden sich dafür einzusetzen, dass Frauen nicht nur bei gleicher, sondern auch bei gleichwertiger Arbeit ein gleiches Entgelt wie ihre männlichen Kollegen erhalten.

Wir werden den Frauenanteil in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, insbesondere in den Naturwissenschaften und in der Technik, und den Männeranteil in klassischen Frauenberufen durch gezielte Fördermaßnahmen und Programme in Schule, Ausbildung, Studium und Weiterbildung erhöhen. Wir werden Frauen in ihrem beruflichen Fortkommen fördern und gemeinsam mit den Wirtschaftsunternehmen wirkungsvolle Strategien zur Förderung von Frauen in Führungspositionen entwickeln und umsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Rzepka