Frage an Peter Felser von Karin U. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Felser,
Die heutzutage über Massentierhaltung organisierte Produktion von Tiererzeugnissen wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Sie ist eine Tierquälerei, die alle Grenzen sprengt, ist maßgeblich schuld am Klimawandel, zerstört die meisten bäuerliche Existenzen und Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden und Luftqualität. Darüber hinaus gefährdet sie erheblich die Gesundheit der Bürger.
Werden Sie sich gegen industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung engagieren? Setzen Sie sich für eine konsequente Agrarwende ein? Lehnen Sie die von der EU geplanten Freihandelsabkommen ab, da sie die Missstände weiter verschlimmern und zementieren würden?
Danke schon mal für Ihre Antwort!
Mit freundlichen Grüßen K. U.
Hallo, zuammen,
Hier meine Antworten:
Frage: Die heutzutage über Massentierhaltung organisierte Produktion von Tiererzeugnissen wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt. Sie ist eine Tierquälerei, die alle Grenzen sprengt, ist maßgeblich schuld am Klimawandel, zerstört die meisten bäuerliche Existenzen und Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden und Luftqualität. Darüber hinaus gefährdet sie erheblich die Gesundheit der Bürger.
Antwort Felser: Den Trend zu immer größeren landwirtschaftlichen Betrieben sehe auch ich mit Sorge und als Existenzrisiko für die vielen kleineren Bauernhöfe, für deren Erhalt ich mich stark mache. Andererseits bin ich der Ansicht, dass eine verantwortungsbewusste und an geltenden Schutzvorschriften orientierte Tierhaltung nicht pauschal abgelehnt werden sollte. Wenn die Tiere genug Platz, Licht und Luft haben, kann auch massenhafte Tierhaltung im Einklang mit dem Tierschutz stehen und Akzeptanz bei Verbrauchern finden. Als Beispiel nenne ich einen luftigen grossen Laufstall mit 250 Kühen: das ist artgerecht, die Tier fühlen sich nachweislich wohl – demgegenüber müssen wir unbedingt über die Anbindehaltung diskutieren: hier stehen zwar meist nur 50 Kühe im Stall, aber deren Weidegang ist äußerst begrennt.
Frage: Werden Sie sich gegen industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung engagieren? Setzen Sie sich für eine konsequente Agrarwende ein? Lehnen Sie die von der EU geplanten Freihandelsabkommen ab, da sie die Missstände weiter verschlimmern und zementieren würden?
Antwort Felser: Die Freihandelsabkommen TTIP und Ceta lehne ich klar ab. Das ist auch Programm-Position der AfD. Einen gewissen Industrialisierungsgrad in der Landwirtschaft und bei der Haltung größerer Tierbestände wird man aus Rentabilitätsgründen akzeptieren müssen. Da bin ich Realist. Allerdings müssen alle Umwelt- und Tierschutzvorschriften eingehalten werden. Ich bin grundsätzlich für einen Ausbau der Öko-Landwirtschaft, weil dafür auch die Verbraucher-Nachfrage vorhanden ist. Kleinere und mittlere Betriebe müssten dabei gegebenenfalls mit Finanzhilfen und Beratung unterstützt werden. Eine Agrarwende hin zu einer naturverträglicheren Produktionsweise begrüße ich, allerdings kann das nicht von heute auf morgen passieren und es darf gerade die kleineren und mittleren bäuerlichen Betriebe nicht überfordern.
Peter Felser