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Frage von Mathias R. •

Frage an Peter Bleser von Mathias R. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrter Herr Bleser,

ich bin Schüler in der gymnasialen Oberstufe in Bamberg und beschäftige mich seit längerem im Fach Biologie mit der "Grünen Gentechnik". Aufgrund meiner Recherchen v. a. über Agro-Gentechnik in den USA, wo der Konzern Monsanto führend ist, kam ich zu dem Schluss, dass diese Gentechnik keineswegs ein positiver, innovativer Schritt in die Zukunft ist, sondern vielen Bauern den Untergang bereitet - und den großen Konzernen enorme Gewinne verschafft.

Als ich jedoch auf Ihre Rede vor dem Bundestag und das folgende Interview mit Journalisten gestoßen bin, war ich sehr überrascht, wie positiv Sie die "Grüne Gentechnik" darstellen. Deswegen frage ich Sie: Wie kommen Sie dazu, die "Grüne Gentechnik" als etwas positives, zukunftsweisendes zu betrachten, wenn doch die schlimmen Auswirkungen und Folgen längst bekannt und durch Studien belegt sind? So frage ich weiter: Werden Sie dafür bezahlt, dass sie diese Informationen verbreiten, wenn ja, von wem? Ich erwarte eine ehrliche Antwort.

MfG,
M. Renner

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Renner,

hiermit beantworte ich Ihre Frage, die Sie über „abgeordnentenwatch“ am 30. Januar d. J. an mich gestellt haben.

Wenn Sie meine Rede gelesen haben, habe ich mehrere, nachprüfbare Beispiele des Nutzens der grünen Gentechnik angeführt und dafür plädiert, die Chancen dieser Biotechnologie unter Berücksichtigung etwaiger Risiken zu nutzen. Offensichtlich haben Sie auch meinen Hinweis auf das enorme Einsparpotential von Pflanzenschutzmitteln in den USA nicht wahrgenommen. Ich kann dies noch ergänzen: Am 22.09.2007 berichtete Dr. Gregory Roth von der Pennsylvania State University vor Agrar- und Ernährungsjournalisten in Bonn, dass der Anbau von GVO-Mais, GVO-Baumwolle und GVO-Soja folgende Vorteile hat: Deutlich weniger Herbizideinsatz, Verzicht auf den Pflug, mehr organische Masse im Boden, weniger Erosion. Der Kraftstoffverbrauch auf den Betrieben sinkt dadurch um Zweidrittel, die Arbeitszeit um 60 %. Der auf den Hektar bezogene Erlös fällt bei genetisch veränderten Sorten schätzungsweise um 50 bis 60 US$ höher aus als bei konventionellen Sorten; das sind rund 36 bis 43 mehr. Ich frage mich, wo Sie Ihre USA-Recherchen durchgeführt haben. Ich will es dabei bewenden lassen und Sie auf einige Informationsquellen hinweisen:

http://www.biosicherheit.de wird vom Ministerium für Bildung und Forschung gefördert,
http://www.transgen.de (Mitarbeit der Verbraucherzentralen),
Artikel vom 1. November 2007 in der „Welt“, dies ist ein Interview mit dem Friedensnobelpreisträger Norman Borlaug,
Artikel vom 7. November 2007 in der „FAZ“; dort wird über Einsatz von GVO-Pflanzen in Indien berichtet mit dem Erfolg, dass der Einsatz von Insektiziden in 5 Jahren auf den Baumwollfeldern um fast 20 % zurückgegangen ist.

Landwirte bauen eine Kultur nur an, wenn sie für ihren Betrieb daraus einen Nutzen ziehen können. Man sollte den Millionen von Landwirten auf der ganzen Welt, die GVO-Pflanzen nutzen, schon zutrauen, dass sie wirtschaftliche vernünftige Entscheidungen treffen können.
Der zweite Teil Ihrer Frage ist schlicht und einfach eine Unverschämtheit. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich besser zu informieren.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Bleser