Frage an Peter Bleser von Johannes C. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Bleser,
gerade schlägt das Thema "Ehe für Alle" in den Medien große Wellen. Wie ist Ihr grundsätzlicher Standpunkt hierzu?
Weiter: Wie Begründen Sie, dass man Lebenspartnerschaften in denen von den Beteiligten die gleichen Pflichten verlangt werden, man diesen nicht die gleichen Rechte zu spricht? Folgen auch Sie der Meinung, dass durch die Gleichstellung der Lebenspartnerschaft die Ehe in ihrer derzeitigen Form abgeschwächt/ abgewertet wird? Und wenn ja, wie begründen Sie dies?
Letztlich: Was spräche Ihrer Meinung nach gegen eine Lockerung des Fraktionszwangs bei einer Abstimmung im Bundestag?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Citlau
Sehr geehrter Herr Citlau,
ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Fragen über Abgeordnetenwatch, die ich gerne beantworte. Im Koalitionsvertrag mit der SPD haben wir vereinbart, dass wir rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, beseitigen werden. So haben wir beispielsweise das Adoptionsrecht für homosexuelle Partnerschaften angepasst und die Sukzessivadoption ermöglicht. Ein volles Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare lehne jedoch ich ab.
Darüber hinaus sind die Ehe und die Familie grundgesetzlich geschützt. Für mich persönlich ist die Ehe die Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau. Diesen besonderen Status der Ehe gilt es für mich auch in Zukunft zu bewahren. Schließlich stammen wir alle aus der Verbindung zwischen Mutter und Vater. So ist die Verbindung und Verantwortung von Vater und Mutter und Kind die einzige, die letztlich nicht aufgelöst werden kann. Sie ist von der Natur vorgegeben.
Im Kern sieht sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem besonderen Schutz von Ehe und Familie verpflichtet, ohne damit andere Formen des menschlichen Zusammenlebens zu diskreditieren. Grundsätzlich können Gesetze und Vorhaben auch durch eine namentliche Abstimmung entschieden werden. Da die gleichgeschlechtliche Ehe kontrovers diskutiert wird, wäre eine solche namentliche Abstimmung durchaus denkbar. An meiner Meinung ändert das nichts.
Ich hoffe, dass ich Ihnen meinen Standpunkt darlegen konnte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Peter Bleser, MdB