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Peter Aumer
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Frage von Anton S. •

Frage an Peter Aumer von Anton S. bezüglich Humanitäre Hilfe

Sehr geehrter Herr Aumer,
nach Schätzungen der WHO und UNAIDS können aufgrund der durch Corona entstandenen Versorgungsengpässe etwa 500.000 Menschen mehr an AIDS sterben (bis Ende 2021). Derzeit leiden ca. 130 Millionen Menschen an Nahrungsmittelknappheit, der WFP zufolge wird diese Zahl auf ca. 270 Millionen bis Ende diesen Jahres ansteigen.
Ist es Ihrer Sicht nach die ethische Verpflichtung Deutschlands diesen Menschen nach Möglichkeit das Leben zu retten und falls ja, inwieweit setzen Sie sich dafür ein? Falls nein, wie bewerten Sie es, dass in westlichen Ländern, vor allem den USA, Lebensmittel weggeworfen werden, weil der Börseneinsturz ein Verkaufen mit Gewinn verhindert?

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Seidl,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Der Beitrag der Bundesregierung im Kampf gegen Nahrungsmittelknappheit ist vielseitig. Die Unterstützung des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, die Beteiligung an humanitären Maßnahmen der FAO, die Zusage von Dürrehilfen sowie Forschungsaktivitäten zur langfristen globalen Ernährungssicherung sind nur einige Beispiele des internationalen Engagements der Bundesregierung. Auch an den internationalen Geberkonferenzen beteiligt sich Deutschland aktiv. Bei der Geberkonferenz in Frankreich, die sich speziell der Bekämpfung und Ausrottung der Krankheiten Aids, Tuberkulose und Malaria angenommen hat, kamen über 14 Milliarden Euro zusammen. Deutschland ist hier mit einem Anteil von rund einer Milliarde Euro der viertgrößte Geber.

Auf nationaler Ebene soll die beschlossene Strategie zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung Lebensmittelabfälle bis 2030 um 50 Prozent reduzieren. Ergebnisse dieser Anstrengungen werden durch die Nachhaltigkeitsstrategie transparent und messbar. Die Aktionen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hierzu reichen bis in unseren Wahlkreis und verdeutlichen die Bemühungen der Bundesregierung. Mit dem Projekt „Zu gut für die Tonne“ werden aktiv Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung gesetzt. Dass ein Einzelhändler aus dem Landkreis Regensburg mit dem „Lebensmittel Fair-Teiler“ 2019 beim Bundeswettbewerb erfolgreich dabei war, macht mich stolz und zeigt das steigende Bewusstsein beim Umgang mit Lebensmitteln in unserem Alltag, den ich aktiv unterstütze. So werbe ich unter anderem für dieses Projekt des Bundesministeriums erfolgreich bei Händlern, Gastronomen und Gesellschaft. (https://www.facebook.com/PeAumer/posts/1226298047523404)

Die Maßnahmen und Mittel der Bundesregierung werden kontinuierlich evaluiert, um auf nationale und internationale Entwicklungen regieren zu können und der Verantwortung Deutschlands bei dieser Thematik gerecht zu bleiben.

Die von der WHO und UNAIDS aufgrund der Corona-Pandemie prognostizierten Versorgungsengpässe mit Medikamenten für HIV-Patienten in Afrika ist eine dramatische Entwicklung, die die Bundesregierung genau verfolgt. Die Mehrzahl der antiretroviralen Mittel wird in Indien und China produziert. Die Unterbrechung der internationalen Lieferketten ist zum Großteil auf Schutzbestimmungen in den produzierenden Ländern und Grenzschließungen zurückzuführen. Hier gilt es den Ansatz von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller weiterzuverfolgen und mehr Fairness in globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette zu erreichen.

Die Bundesregierung setzt sich nach Kräften für eine internationale Lösung zum uneingeschränkten Zugang von Patienten zu lebensnotwendigen Medikamenten während der Corona-Pandemie ein. Eine gesicherte Versorgung ist jedoch nur durch die Unterstützung und aktive Beteiligung aller internationalen Partner möglich.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Aumer

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