Frage an Peter Altmaier von Rust I. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Altmaier,
warum werden bei den großen Projekten zur Energiewende, die ganz alltäglichen Dinge übersehen?
Als Miteigentümerin in einer 14-Parteien-WEG wird diskutiert, ob der Heizkostenschlüssel von 30:70 (Allgemeinumlage:Eigenrechnung) auf 50:50 geändert werden soll als Reaktion auf die neuen Wärmeerfassungsgeräte. Die Vielverbraucher sind natürlich dafür und wie ich fürchte, auch in der Mehrzahl. Zu dieser Änderung des Verteilerschlüssels wurde uns von Brunata geraten, da angeblich „gerechter“.
Wie kann es aber gerecht sein, wenn das gesetzlich geforderte kostspielige Umrüsten auf genauere Wärmeerfassungsgeräte konterkariert wird durch eine einfache Änderung des Verteilerschlüssels, damit die Endrechnung für jeden möglichst so bleibt wie immer? Häuser, die ständig besser wärmegedämmt werden, verbrauchen aber im Treppenhaus und in den anderen Gemeinschaftsräumen (gibt es bei uns ohnehin nicht) nicht 50 % der Heizenergie. Im Gegenteil, sie werden immer sparsamer. Deshalb wäre eine Umstellung des Verteilerschlüssels aus meiner Sicht in Richtung 20:80 oder 10:90 viel sinnvoller. 50:50 wird die Heizkosten in die Höhe treiben. Wer weiß, dass die Hälfte seiner Energie von der Allgemeinheit getragen wird, hat keinen Anreiz zu sparen.
Deshalb finde ich es geradezu fahrlässig, wenn so ein großes Unternehmen wie Brunata zu einer Änderung in diese Richtung rät und dabei auch noch von den Hausverwaltungen unterstützt wird. Das kann Ihnen doch auch nicht recht sein? Kann ich hier damit rechnen, dass solche Verteilerschlüssel vielleicht sogar verboten werden?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Rust