Frage an Peter Altmaier von Hans D. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Altmaier.
Die Höhe der EEG Umlage steht im Mittelpunkt der politischen und öffentlichen Diskussion, wenn es darum geht die Kosten für die erneuerbaren Energien zu betrachten.
Wie stehen Sie zu dem Paradoxon, dass EEG Strom immer mehr den Börsenpreis senkt, der Abstand zur Vergütung dadurch größer wird, und in Folge dessen die Umlage höher.
Mit freundlichen Grüßen
Hans Diehl.
Sehr geehrter Herr Diehl,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema "EEG-Umlage", die ich Ihnen gerne beantworten möchte.
Der von Ihnen beschriebene Effekt ist seit längerem bekannt (Merit-Order-Effekt). Er ergibt sich daraus, dass mit steigenden Strommengen aus erneuerbaren Energien zunächst teure, zunehmend aber Kraftwerke mit sehr geringen variablen Kosten verdrängt werden. Der Einspareffekt der erneuerbaren Energien durch die ersparten variablen Kosten der konventionellen Kraftwerke nimmt somit bei zunehmendem Ausbau der Erneuerbaren immer weiter ab. Zudem spiegelt dies auch den sinkenden Wert des eingespeisten Stroms zu einem bestimmten Zeitpunkt wider: Eine steigende PV-Einspeisung zur Mittagszeit führt bspw. letztlich dazu, dass der zusätzliche Strom zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gebraucht wird; folglich sinkt sein Wert. Da die Erlöse aus dem Verkauf der erneuerbaren Energien somit sinken, die Vergütungen aber über die EEG-Umlage finanziert werden müssen, steigt die EEG-Umlage.
Die gesunkenen Börsenpreise kommen in erster Linie denjenigen Marktakteuren zugute, die an der Börse als Käufer auftreten. Inwieweit dieser Vorteil bei den verschiedenen Endverbrauchergruppen ankommt, hängt insbesondere von der Wettbewerbsintensität ab. Stromverbrauchern ist also zu empfehlen, von der Möglichkeit Gebrauch zu machen, zu kostengünstigeren Stromanbietern zu wechseln, um so nicht nur ihre Stromrechnung zu senken, sondern auch den Wettbewerb zu stärken.
Ich hoffe, diese Ausführungen beantworten Ihre Frage.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Altmaier, MdB