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Frage von Daniela B. •

Frage an Paul Sigloch von Daniela B. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag Herr Sigloch,
aus den Reutlinger Nachrichten vom 08.02. Seite 6 erfährt man, dass die Tübinger Kinderklinik aus allen Nähten platzt. 100 Kinder sind auf der Warteliste. Waschzwang, Magersucht, Isolation.... Was wollen Sie tun um die Kinder vor den Folgen der Maßnahmen und der Bildungslücke zu schützen? Vielen Dank Daniela Beck

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Antwort von
Klimaliste

Sehr geehrte Frau Beck,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihre Frage hat zwei Ebenen.

1. Die medizinische Grundversorgung ist nicht gewährleistet. Das ist
katastrophal. Wir müssen uns darauf verlassen können, dass wir
medizinische Hilfe bekommen, wenn wir in Not sind. Die Mode der
Nullerjahre, Einrichtungen der Daseinsfürsorge (dazu zählt auch die
Kinderklinik) zur Wirtschaftlichkeit zu verpflichten, war ein großer
Fehler. Klinikem müssen nach dem Bedarf ausgerichtet werden, nicht nach
Lukrativität.

2. Die Corona-Politik mag geeignet sein, im Ansatz die Ausbreitung des
Corona-Virus zu bremsen. Aber sie hat schlimme Folgen für die
Schwächsten in unserer Gesellschaft - allen voran unsere Kinder. Ich
hatte bereits im April 2020 in einem Leserbrief im Reutlinger
Generalanzeiger vor einer verlorenen Generation an Kindern gewarnt. Ich
wünschte, ich hätte mich geirrt.

Die KlimalisteBW tritt für eine klimagerechte Politik im Sinne des
Pariser Klimaabkommens zur Landtagswahl an. Zur Corona-Politik beziehen
wir nicht explizit Stellung. Aber unsere Politik basiert auf drei
Grundpfeilern, zwei davon sind die Generationengerechtigkeit und die
Wissenschaftlichkeit.

Was die Generationengerechtigkeit betrifft: die Finanzierungsmaßnahmen
zur Linderung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind nicht
generationengerecht. Es werden auf Pump Branchen und Technologien
gestützt, die ohnehin keine Zukunft haben.

Was die Wissenschaftlichkeit betrifft: Die Regierungen (BaWü und BRD)
orientieren sich bei ihrer Coronapolitik eng an wissenschaftlichen
Empfehlungen. Leider werden dabei nur Virolog:innen und
Pandemieolog:innen angehört. Das ist ein großer Fehler. Die
Corona-Pandemie ist kein isoliertes Krankenhausproblem, sondern hat
Folgen für die ganze Gesellschaft. Für eine gesamtgesellschaftlich
tragfähige Politik müssen zwingend auch Pädagog:innen, Psyscholog:innen,
Therapeut:innen, Verhaltensforscher zu Rate gezogen werden. Kinder (auch
Erwachsene) mit Waschzwang, Autoagression, Magersucht, Psychosen und
schlimmen Depressionen sind Opfer der derzeitigen Corona-Politik.

Viele Grüße
Paul Sigloch