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Frage von Levin H. •

Frage an Paul Schäfer von Levin H. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Schäfer

Warum wird den kein weiterer versuch unternommen die Geschichte von Stay behind in Deutschland aufzuklären.

In in den meisten Europäischen Ländern ist man da viel weiter als hier bei uns.

Zur kurzen Erklärung falls sie noch nichts zu Stay behind gehört haben, was ich aber nicht denke da sie ja in der Parlamentarische Versammlung der NATO mit dabei sind.

Stay behind ist der Deutsche Ableger von einer Untergrund Armee die sich in Italien Gladio nannte und in der Regel auch unter diesem Namen bekannt ist.
Am 17. Oktober 1990 wurde in Italien eine Geheimorganisation namens “Operation Gladio” aufgedeckt. Ministerpräsident Andreotti konnte sich dem Druck der Fragen des Staatsanwalts Felice Cassonund und Parlamentariern nicht mehr entziehen, nachdem in einer Wohnung brisante Dokumente gefunden wurden, welche die Existenz einer geheimen Organisation belegten, die im Kriegsfall militärische wie nachrichtendienstliche Aufgaben übernehmen sollte, aber auch in Friedenszeiten offensichtlich mit gezielten Aktionen, die öffentliche Meinung beeinflussen sollte.

Im deutschen Bundestag stellte der Grünen-Abgeordnete Manfred Such 1996 eine Anfrage, ob die Regierung bereit sei, den “Stay Behind” - Sachverhalt in der BRD aufzuklären ( http://dip.bundestag.de/btd/13/039/1303935.asc ). Die Regierung antwortete am 01.03.1996, dass sie dazu bereit sei, zugleich aber auch die Angaben aus dem Jahr 1992 nochmals bestätige.

Ich würde mich freuen wenn es einen erneuten versuch geben sollte diesen Teil der Deutschen Geschichte aufzuklären.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Huthwelker,

Versuche, die Geschichte der Stay-Behind-Organisation aufzuklären, hat insbesondere meine Fraktionskollegin Ulla Jelpke schon vor Jahren unternommen -- es sei verwiesen auf die Kleinen Anfragen 12/750 und 12/2591 aus den Jahren 1991 und 1992, deren Beantwortung durch die Bundesregierung ( http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/12/008/1200890.pdf und http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/12/027/1202703.pdf ) auch Grundlage der von Ihnen angeführten Nachfrage war. So unbefriedigend die Antworten der Bundesregierung auch ausgefallen sein mögen -- der offizielle parlamentarische Frageweg scheint mir damit erschöpft. Solange es keine überraschenden Enthüllungen, etwa durch investigativ arbeitende Journalisten oder memoirenschreibende Insider gibt, die als Basis neuer Anfragen nutzbar wären, wird die endgültige Aufklärung der Geschichte der Stay-Behind-Organisation wohl künftigen Historikern vorbehalten bleiben.

Mit freundlichen Grüßen

Paul Schäfer