Frage an Paul Schäfer von Alfred K. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Schäfer,
können Sie mir bestätigen, dass Atombomben aufgrund radioaktiver Zerfallsprozesse
in der Regel bei der Lagerung gekühlt werden müssen ?
Wenn ja, mit welchen Techniken erfolgt eine solche Kühlung ?
Was würde bei einem Ausfall der Kühlung geschehen ?
Ich frage dies alles insbesondere im Hinblick auf den Fliegerhorst Büchel,
wo sich noch zwei Dutzend Atombomben befinden sollen ?
Mit freundlichen Grüßen
Alfred Kerger
Sehr geehrter Herr Kerger,
nein, meines Wissens benötigen die Atomwaffen kein Kühlungssystem. Die verschiedenen Bestandteile der Atomsprengköpfe sind getrennt. Die Kettenreaktion wird erst durch Zündung verursacht. Daher besteht auch vorher kein Kühlungsbedarf.
Die Kontrolle der US-Atomwaffen auf deutschem Boden wird nicht durch die
NATO oder die Bundesregierung verhindert, sondern durch den NPT-Vertrag. Mit der Unterzeichnung des Vertrages hat sich die Bunderegierung verpflichtet, auf den Zugang zu Atomwaffentechnologie und Atomwaffen zu verzichten. Dazu würde auch im weiteren Sinne das Know-How über die Lagerungstechnik und Sicherungsmaßnahmen gehören. Im Prinzip dürfte deswegen auch ein deutscher Wissenschaftlicher nicht an Verifikationsmaßnahmen zur Zerstörung von Atomsprengköpfen und Trägersystemen dabei sein, weil ihm damit auch Einblicke in die Zusammensetzung und Funktionsweise von Atomwaffen gegeben werden. Dies ist auch einer der Gründe warum DIE LINKE das System der nuklearen Teilhabe kritisiert. Damit werden die Vorgaben des NPT unterlaufen. Auch wenn die US-Soldaten die gesamte Handhabung der Atomwaffen bis zur Aufhängung an den Tornados übernehmen, erhalten Bundeswehrpiloten trotzdem de facto während ihres Fluges im Widerspruch zum NPT-Vertrag die Kontrolle über Atomwaffen.
Ich hoffe, Ihnen damit weitergeholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Schäfer
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