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Paul Schäfer
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Frage von Michael S. •

Frage an Paul Schäfer von Michael S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Schäfer,

ich möchte gerne von Ihnen wissen, wie Sie zu dem Thema Religionsunterricht an staatlichen Schulen stehen. Wie kann es sein, dass ein angeblich säkularer Staat wie eben die BRD, es gestattet kath./evang etc. Religionsunterrricht zu vollziehen? Warum kann dieses Fach nicht von beginn an durch die Philosophie mit Fokus auf die Ethik ersetzt werden. Ich studiere Lehramt und bin jedesmal zu tiefst erschüttert, wenn ich Zeuge der frühen indoktrination von Kindern und Jugendlichen durch die Kirche bin. Wie kann es sein, dass Kinder, die einen noch so wachen und ideologiefreien Verstand besitzen, von einem Glauben besetzt werden, der ohne Vernunft und wissenschaftlicher Beweisführung, gelehrt wird. Kindern sollte nicht eine höhere Authorität vorgelegt werden, sondern nur die Logik und Moral als Prüfstein für sich und die Gesellschaft.

Ich danke Ihnen
Michael Scheidweiler

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Scheidweiler,

vielen Dank für Ihre Frage zum Religionsunterricht an staatlichen Schulen. Sie rennen damit bei mir offene Türen ein.
Ich bin mit meinen Fraktionskolleginnen und -kollegen der Auffassung, dass es die Aufgabe des Staates ist, an den Schulen Werte und Normen des Zusammenlebens in einer demokratischen Gesellschaft zu vermitteln. Dazu gehört auch, über unterschiedliche Kulturen und religiöse Praktiken aufzuklären und für ihre Gleichberechtigung im Rahmen der geltenden Gesetze einzutreten.

Die Fraktion DIE LINKE unterstützt die Konzeption eines für alle Schüler verpflichtenden Ethikunterrichts, in dem Schülerinnen und Schüler mit vielfältigen kulturellen und religiösen Hintergründen gemeinsam über ethische Werte und Normen diskutieren können. Soweit darüber hinaus konfessioneller Religionsunterricht als Wahlfach an den Schulen angeboten werden soll, sollten sich alle Religionsgemeinschaften hieran beteiligen. Auf diese Weise werden nichtreligiöse gegenüber religiösen Menschen nicht benachteiligt und keine Glaubensrichtungen bevorzugt behandelt.

Dabei darf es dem Staat nicht gleichgültig sein, was an Schulen gelehrt wird. Deshalb treten wir dafür ein, dass anerkannte Studiengänge nicht nur für Rabbiner und Theologen, sondern auch für die Ausbildung von Imamen geschaffen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Paul Schäfer