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Frage von Holger K. •

Frage an Paul Peter Baum von Holger K. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Baum,

versuche gerade, mich im Vorfeld der Wahl etwas über die Kandidaten zu informieren. Gibt es irgendwo schon eine Biographie/Lebenslauf über Sie? Würde mir das gerne mal ansehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Holger Kern

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Kern,

bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Ihre Frage hat mich derart zum Nachdenken gebracht, dass ich ein bisschen Zeit brauchte.
Sie haben Recht. Wie glaubhaft ist die Person hinter einem Programm? Wie wahrscheinlich wird sie oder er sich daran halten? Daher habe ich einige Punkte in den Lebenslauf zur Person hier auf Angeordnetenwatch gebracht, die ich vielleicht in einem normalen CV weggelassen hätte.
Bei der Vorbereitung meiner Kandidatur wurde ich gefragt, wo ich denn ein Programm hätte. Ich wies auf meine Webseite hin. Dort hatte ich in etwa 2 Stunden etwa 30 Jahre ehrenamtlichen Engagements zusammen getragen.

Maßgeblich geprägt hat mich, dass bereits meine Eltern beide als Ärzte für Allgemeinmedizin engagiert waren. Mein Vater war Kreisobmann der Ärzteschaft und meine Mutter engagierte sich in der Mütterfürsorge. Mein Großvater Paul, dessen Vornamen ich trage, war Presbyter, Synodaler (mit Ausrichtung bekennende, bibeltreue und nicht etwa Nazi-Reichskirche), nach dem 2. Weltkrieg Beigeordneter der Stadt Bendorf und nach Aussage eines dortigen lange pensionierten Mitarbeiters ein klassischer, korrekter preußischer Beamter. Seine Geschichte zeigt, wie verrückt Leben sein kann. Im März 1933 wurde er als Nicht-Mitglied der NSDAP als Amtsbürgermeister von Dierdorf entlassen. Nachdem er in die Partei eingetreten werden durfte und zusätzlich förderndes Mitglied der SS, erhielt er die viel schlechter bezahlte Stelle in Rheinböllen. 1945 sperrte ihn die französische Besatzungsmacht deswegen sofort ein. Nachdem diese gelernt hatte, dass er keine Uniform hatte tragen dürfen sondern nur Beitrag bezahlen, ernannten sie ihn kurz zum kommissarischen Landrat in Kastellaun. Er gründete meines Wissens die CDU in Rheinland-Pfalz mit, obwohl das Zentrum am 23. März 1933 dem Ermächtigungsgesetz Hitlers zugestimmt hatte. Auf Grund dieses Gesetzes konnte er entlassen und verfolgt werden. Mein Großvater lebte mir eine der Aussagen Bonhoeffers vor, die jener aus dem KZ geschrieben hatte: „Keiner, der Macht ausübt, bleibt ohne Schuld. Es kommt nur darauf an, mit dieser Schuld verantwortlich umzugehen.“

Er und meine Großmütter versuchten stets, meinem Leben Struktur zu geben. Die väterliche erlebte leider nur mein 1. Schuljahr mit. Aber in dieser Zeit erhielt ich pünktlich mein wohlschmeckendes Mittagessen und konnte in Ruhe meine Hausaufgaben erledigen. Der gute Start hielt mich durch Schule, Studium und Beruf erfolgreich.
Hinzu kommt, dass bei Allen in unserer Familie Bildung und Forschen einen hohen Stellenwert besitzen. Gestern Abend sang ich im (katholischen) Kirchchor Haydn „Erhör mich, Herr, in deiner Huld“ mit. Der Text steht in Psalm 69. Zu Hause googelte ich sofort und fand in ihm über Widersacher Vers 29: „Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen!“ Also bitte! Fredi Winter mag ich als charmanten, begnadeten Conferencier für Awo-Altennachmittage und gönne ihm lange die Rente.
Heute benutzt die Rhein-Zeitung Begriffe wie streiten, Hauen, Stechen. Diese lehne ich ab. Ich glaube fest, dass Überzeugung mehr bewirkt.
Angeblich hätte ich parteiunabhängig eigentlich keine Chance. Ich glaube ebenso fest, dass mir Nichts mangeln wird Meine eigene Analyse der letzten Wahl zeigt, dass Fredi Winter SPD noch nicht ein Mal so viele Stimmen erhielt wie seine Partei. Dies zeigt, wie die Wähler den Kandiadten im Verhältnis zu seiner Partei einschätzen. Der nicht ganz dumme Wähler, zu denen ich den größten Teil unserer Bevölkerung wie auch mich zähle, weiß, dass eine Erststimme für eine kleine Partei Verschwendung sein kann. Er nimmt häufig von den beiden Großen den oder die, die seine Interessen oder die des Landes weniger schlecht vertritt, wenn er keine absolut überzeugende Alternative findet. Das beste Beispiel war 2006 der höchst ehrenwerte CDU-Kandidat Michael Kahn. Er gewann 5,4 % mehr Erst- als Zweitstimmen. Fredi Winter verlor 0,7 %.

Bei der Landtagswahl am 27. März 2011 haben die Wähler und Wählerinnen im Wahlkreis 4 Neuwied + VGs Dierdorf + Puderbach eine einmalige Chance.
Sie können möglichst zahlreich persönlich oder mit Brief wählen.
Sie können ihre Erst- oder Wahlkreisstimme parteiunabhängig geben.
Mit Wut über den Parteifilz können sie auf die Zweit- oder Landesstimme verzichten.
Mit Bedacht können sie ihre Zweitstimme der Partei geben, die ihre Interessen oder die des Landes weniger schlecht vertritt.
Wer voll mit unserer Landes-Politik zufrieden ist, kann einer Partei beide Stimmen geben.
Wer den Stimmzettel entwertet oder gar nicht wählt bewirkt, dass sich Nichts ändert. Es interessiert Niemand wirklich
=
Erststimme X parteiunabhängig

Der Wahlkreis 4 hat die für die nächsten 5 Jahre einmalige Chance im Süden zum Politbarometer.
Hier einfach vollkommen gesetzlich parteiunabhängig Wählen bringt mehr als in Stuttgart oder Gorleben mit Polizisten, einfachen arbeitenden staatstragenden Menschen wie Sie und ich, zu kämpfen. Dort gilt die alte Weisheit: Sie tun, als ging’s um Herrschaftsrechte, und sind doch Knechte gegen Knechte.

Eine hohe Wahlbeteiligung + weniger Zweitstimmen
=
sichtbare Demonstration gegen bisherige Parteien-Politik + für mehr gelebte Demokratie !

Danke für Ihre Steilvorlage und ganz herzliche Grüße auf den Wald

Ihr

Paul Peter Baum