Frage an Paul Nemeth von Horst S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Nehmet,

in der Stuttgarter Zeitung vom 27.01.2012 las ich mit Interesse, dass die CDU jetzt auch vermehrt auf Windräder setzt. Es ist vorab von 600 Windrädern (Nennleistung 1 MW, 2 MW oder mehr ??) die Rede. Im Artikel der StZ kann aber schnell überlesen werden, dass der Netzausbau und die Energiespeicherung als außerordentlich wichtige Maßnahmen zum Ausbau mit Windrädern dazugehören. Ohne diese Maßnhmen, man denke an die Grund- und Mittellastsicherung für die Industrie (einschl. "Mittelspannungskunden" und Gewerbe), ist ein "grüner" Beitrag zur gesicherten Stromversorgung m. E. nicht möglich.
Man hat bei der Diskussion über Windräder und Sonnenkollektoren ohnehin den Eindruck, als ginge es nur um die Haushaltskunden. Es ist nicht nur irreführend sondern auch unredlich, wenn man immer wieder hören oder lesen muss, wieviele Haushalte mit der Energieausbeute von Wind- und Sonnenenergie versorgt werden können. So lange auch Haushalte nicht 24 Stunden pro Tag (ohne Speicherung) mit dieser Energie versorgt werden können, werden auch Haushaltskunden nur zeitweilig, also schlechter und unsicherer als bisher versorgt.
Man möge sich bitte auch vor Augen führen, dass ab 2022 in BW eine Gesamtleistung von ca. 2,8 GW an AKW-Leistung zu ersetzen ist.Es geht also nicht nur um einen Anteil von 30 % durch erneuerbarer Energien in BW am Energiemix. Um z.B. wenigstens das Leistungsäquivalent von 2,8 GW (bei Windstärken von 6 - 10 m/s ??) zu erreichen, müssten 1400 2-MW- Windräder aufgestellt werden.
Meine Frage:
Könnte die CDU mit ihrem Eintreten für erneuerbare Energien nicht besser und nachdrücklicher als Grün-Rot für mehr Transparenz und Glaubwürdigkeit sorgen, wenn die Fakten (einschl. Zahlen) zur Energiewende besser im Gesamtzusammenhang, das heißt, z.B. Zubau von Windrädern möglichst in Form von Windparks ja, aber nur wenn gleichgewichtig auch der Netzausbau und die Energiespeicherung weitgehend gesichert sind ?

Mit freundlichen Grüßen
Horst Seyfferth