Frage an Paul Lehrieder von Ulrich W. bezüglich Gesundheit
Was wird dafür getan, dass das Impfen in Praxen besser organisiert wird? Wo liegen die Problemstellen und was wird getan, um sie zu lösen? Reden Sie mit Verantwortlichen von Ländern, in denen bisher erfolgreicher geimpft wird, um zu erfahren, wie der Impfprozess beschleunigt werden kann?
Sehr geehrter Herr Wagner,
vielen Dank für Ihre Frage.
Für die Durchführung und Organisation der Impfungen sind ausschließlich die Bundesländer zuständig.
Gern gebe ich Ihnen im Folgenden Informationen zum Sachstand der Impfungen in Bayern:
Die Impfquote in Bayern beträgt derzeit landesweit bei den Erstimpfungen 32,9 Prozent und bei Zweitimpfungen 8,6 Prozent. Nach Angaben von Gesundheitsminister Klaus Holetschek werde voraussichtlich Ende Mai etwa die Hälfte der Menschen in Bayern erstgeimpft sein. Bayernweit ist die Nachfrage nach Impfstoff zurzeit leider nach wie vor noch wesentlich größer als das Angebot. Aktuell steht eine sehr hohe Zahl an Zweitimpfungen an, so dass entsprechend weniger Menschen in dieser Zeit ihr erstes Vakzin bekommen können. Tatsächlich steht und fällt alles mit der Menge des verfügbaren Impfstoffs. Erst wenn endlich genügend Impfstoff vorhanden ist, kann auch bei Betriebsärzten, Fachärzten oder in Krankenhäusern geimpft werden.
Nach der erfolgten Aufhebung der Priorisierung des Impfstoffes Astrazeneca letzte Woche wurde nach Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern am heutigen Tage auch die Priorisierung von Johnson & Johnson aufgehoben. Nach ärztlicher Aufklärung können sich auch Personen unter 60 Jahren dafür entscheiden. Die Priorisierung mit einer festen Vorrangliste wurde damit nun auch für diesen Impfstoff voll aufgehoben.
Nach meinen Informationen soll sich der Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes e. V. mit Nachdruck für eine Änderung der Vorgaben zur Impfstoff-Lieferung an Bayerns Ärzte einsetzen - bislang werden die Impfdosen nicht nach der Zahl der Einwohner, sondern nach der Zahl der Arztsitze verteilt, so dass die Immunisierung in ländlichen Regionen nicht so schnell wie erhofft voranschreitet.
Er geht jedoch davon aus, dass spätestens Anfang nächsten Monats Impfstoffe in hohen Menge eintreffen werden.
Mit freundlichen Grüßen nach Würzburg
Paul Lehrieder MdB