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Paul Klemens Friedhoff
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Frage von Jonas H. •

Frage an Paul Klemens Friedhoff von Jonas H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Friedhoff,

wie ihnen sicher bekannt ist, strebt die große Koalition danach, dass Waffengesetz erneut zu reformieren und im Zuge dessen Spiele wie Paintball und Airsoft zu verbieten (falls sie nciht genau wissen, worum es bei diesen Spielen geht verweise ich sie freundlich auf folgende Links: http://www.airsoft-initiative.de/ ; http://de.wikipedia.org/wiki/Paintball
Ich frage mich nämlich, ob ein Verbot solcher "Jagdspiele" (um einmal den Begriff der großen Koalition zu nutzen) überhaupt den deutschen Gesetzen etspräche, und würde gerne ihre Meinung dazu hören (bzw. lesen)
Denn meiner Meinung nach wäre ein solches Verbot rechtswidrig als auch blanker Unsinn.
Ich halte es insofern für rechtswidrig, als dass es gegen den Aktikel 2 Absatz 1 des Grungesetzes verstößt ("Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."), da das Ausüben solcher Spiele meiner Meinung nach durch das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit gedeckt ist.
Auch den Argumenten der großen Koalition, dass solche Spiele dem Amokläufer Tim K. zu Trainingszwecken gedient haben könnten und das Töten von Menschen simulieren würden, stimme ich nicht zu.
Es ist zwar bekannt, dass er im Besitz einiger Airsoftguns war, aber er hat weder Paintball noch aktiv Airsoft gespielt.
Diese Spiele simulieren auch nicht das Töten von Menschen. Wer bei Paintball oder Airsoft (Speedball) getroffen ist, geht raus und steigt in der nächsten Runde wieder ein (gilt also nicht als tot für das Turnier/Spiel), und selbst auf den großen Realsim und Milsim-Spielen (Airosoft), welche militärischen Szenarien doch sehr änlich sind, fällt ein getroffener nicht schreiend um und gilt für den Rest des Spiels als Tod oder verwundet, nein er geht in die Safezone und kann nach einer bestimmten Zeit wieder einsteigen.
Ich würde gerne ihre Meinung dazu hören,

MFG
Jonas Haartz

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Haartz,

das Vorhaben der Koalition aus CDU/CSU und SPD zum Verbot von Spielen wie Paintball lehnt die FDP ab.

Schon jetzt ist das Spiel in der Öffentlichkeit untersagt und die ´Markierer´ können nur von Volljährigen erworben werden. Ein ursächlicher Zusammenhang derartiger Spiele mit dem Anlass des Verbots, nämlich Amokläufen wie jüngst etwa dem von Winnenden, ist bisher nicht nachgewiesen worden. Ein komplettes Verbot wäre wieder einmal ein Paradebeispiel für wirkungslose Symbolpolitik, wie sie bei CDU/CSU und SPD leider an der Tagesordnung ist. Statt die eigentlichen Ursachen von Gewaltkriminalität anzugehen, werden Nebenschauplätze eröffnet, die vom Versagen der Koalition bei der Bekämpfung der eigentlichen Probleme ablenken sollen. Statt solcher Ablenkungsmanöver muss Gewalt- und Kriminalprävention einen höheren Stellenwert bekommen. Es muss früher und sensibler wahrgenommen werden, wenn Kinder, Schüler oder Freunde sich absondern oder Probleme mit sich tragen. Das Entgegenwirken von Vereinzelungs- und Isolationstendenzen bei insbesondere jungen Menschen ist eine bedeutende gesellschaftliche Herausforderung, auch und gerade vor Ort.

Wer ernsthaft glaubt, dass Spiele wie Paintball ursächlich für Gewalttätigkeit und Aggressivität sind, der müsste auch olympische Sportarten wie Fechten, Boxen und Ringen verbieten.Die FDP steht für eine solche Scheinpolitik nicht zur Verfügung. Wir hoffen, dass die Bundestagswahl am 27. September dazu führt, dass die FDP in einer Regierungskoalition die fehlgeleitete Verbotspolitik der Regierung verhindern und ihre sachorientierte Position durchsetzen kann.

Freundliche Grüße,
Paul Friedhoff