Frage an Patrick Korfmann von Hans Dr. M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Korfmann,
wie sehen Sie die heutige Stellung der vertriebenen Sudetendeutschen in Bayern? Haben diese als 4. Stamm, neben Bayern, Franken und Schwaben, noch einen politischen Einfluß im Freistaat?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans Mirtes
Sehr geehrter Herr Dr. Mirtes,
weil die Erlebnisgeneration ausstirbt, wird auch in Bayern der Einfluß der Sudetendeutschen immer geringer.
Die jährlichen Pfingsttreffen sind zwar immer noch starke Demonstrationen des Heimatrechtes. Dort gibt die Bayerische Staatsregierung jedes Jahr wieder neue Versprechungen ab, die sie aber nicht einhält oder umsetzen kann.
Ich selbst gehöre bereits zur Enkelgeneration. Mein Kreisvorstand der Republikaner teilte mir jedoch mit, daß vor der letzten Landtagswahl der damalige Ministerpräsident Stoiber auf Veranstaltungen ankündigte, daß er die Aufnahme Tschechiens in die EU verhindern werde, wenn die Benesch-Unrechtsgesetze nicht annulliert werden. Bekanntlich wurde mit diesen Gesetzen die Vertreibung und somit der Völkermord an den Sudetendeutschen sanktioniert. Den Sprüchen der Politiker folgten jedoch nach der Wahl mal wieder keine Taten.
Zur einer freundschaftlichen Beziehung und guten Partnerschaft zwischen Deutschen und Tschechen gehört es, daß auch die Tschechen die geschichtliche Tatsache der Vertreibung und das Heimatrecht der Sudetendeutschen und ihrer Nachkommen anerkennen.
Der Kreisvorstand der Republikaner berichtete mir, daß er noch vor der Aufnahme Tschechiens in die EU in Bayerische Eisenstein persönlich für die Rechte der Sudetendeutschen demonstrierte.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Patrick Korfmann