Portrait von Oskar Lafontaine
Oskar Lafontaine
BSW
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Oskar Lafontaine zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Yannic C. •

Frage an Oskar Lafontaine von Yannic C. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Lafontaine,
wie stehen Sie zu dem Thema der Klimapolitik?

Yannic Conrad

Portrait von Oskar Lafontaine
Antwort von
BSW

Sehr geehrter Herr Conrad,

Oskar Lafontaine vertritt die nachfolgende Position zum Thema Klimapolitik, die in der Fraktion DIE LINKE erarbeitet wurde. Wenn Sie detailliertere Fragen haben wenden Sie sich bitte an das Büro unseres Abgeordneten Hans-Kurt Hill. Vielen Dank.

"Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert. Neben der Zunahme extremer Wetterereignisse wie Stürme und Hitzewellen ist es insbesondere der schleichende Wandel der klimatischen Verhältnisse der nach und nach Lebensräume in vielen Regionen der Welt unwirtlich macht. Es sind vor allem ärmere Bevölkerungsgruppen, die betroffen sein werden, da ihnen die Mittel fehlen, sich dem Wandel anzupassen. Opfer des durch den Energieverbrauch der Industrieländer verursachten Klimawandels sind oftmals also diejenigen, die bisher am wenigsten zum Treibhauseffekt beigetragen haben.

Aus dieser globalen Verantwortung heraus setzt sich DIE LINKE. für eine Vorreiterrolle Deutschlands und der EU bei den internationalen Klima-Verhandlungen ein. Wir fordern von der Bundesregierung ein Bekenntnis zu einem Minderungsziel von 40 Prozent für den Treibhausgasausstoß bis 2020. Das wäre nicht nur dem bisherigen Beitrag Deutschlands zum Klimawandel angemessen. Es hätte zudem eine große Symbolwirkung auf andere Länder, sich mehr als bisher in die Verhandlungen um die Fortentwicklung des Kyoto-Protokolls einzubringen.

Soll der Klimawandel in einem für die meisten Menschen erträglichen Rahmen bleiben, so ist bis Mitte des Jahrhunderts eine Halbierung der globalen Emissionen gegenüber den Werten von 1990 nötig. Das bedeutet: Die Industrieländer und damit auch Deutschland müssen ihre Klimagase im gleichen Zeitraum um 80 bis 90 Prozent reduzieren.

Einen Nutzen für den Klimaschutz entfachen internationale Verpflichtungen aber letztlich erst durch deren Umsetzung vor Ort in den einzelnen Ländern. DIE LINKE fordert daher den konsequenten Umbau unserer Energieversorgung durch den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energieträger, einen sparsameren Energieverbrauch und den Ausbau dezentraler Versorgungsstrukturen. Auch im Verkehrssektor bedarf es eines grundlegenden Wandels, der sich an den Leitbildern der Verkehrsvermeidung und des Umstieg auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel orientiert. DIE LINKE sieht in ambitioniertem Klimaschutz nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch enorme wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Potenziale."

Freundliche Grüße,

Thomas Lutze
Mitarbeiter Oskar Lafontaine