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Oskar Lafontaine
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Frage von Hannah S. •

Frage an Oskar Lafontaine von Hannah S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Lafontaine,

soeben habe ich mit großem Interesse ein Interview der Süddeutschen Zeitung mit Ihrem langjährigen Freund Reinhard Klimmt gelesen.
Dieser bekennt sich deutlich zu seinen nach wie vor unveränderten freundschaftlichen Gefühlen Ihnen gegenüber.
Gleichzeitig wirft er Ihnen als Politiker, nicht als Privatmann, einiges vor. So erklärt er, dass der inhaltliche Ansatz, den Sie beide in den 70er und 80er Jahren vertraten, "nach der Vereinigung und nach den völlig veränderten Konstellationen in Europa und in der Welt so nicht mehr haltbar ist". Dennoch, so behauptet er, geben Sie der Bevölkerung "wider besseren Wissens" das Versprechen, dass man "nur die Reichen und die Unternehmen ein bisschen zwiebeln muss, dann wird alles wieder gut". Er unterstellt Ihnen Kalkül und einen "Schuss Zynismus". Sie würden sich sagen "Ich muss nur den Rentnern nach dem Munde reden, schon habe ich die ständig wachsende Mehrheit derjenigen, die zur Wahl gehen. Dann muss ich noch die Gewerkschaften bedienen, indem ich das Gegenteil von dem ankündige, was ich als Ministerpräsident gemacht habe".
Kurz: Ein guter Freund von Ihnen, der Sie politisch viele Jahre lang unterstützt hat, wirft Ihnen vor, Ihre Wähler bewusst zu belügen.
Gleichzeitig betont er immer wieder, dass er als Freund stets für Sie da ist. Er habe immer um Ihre Unzuverlässigkeiten gewusst, da sei das aktuelle Geschehen für ihn keine Neuheit.
Von all dem, was man zur Zeit über Sie liest, war dieses Interview für mich das Aussagekräftigste, da die Behauptungen von jemandem stammen, der kein Interesse daran hat, Sie politisch zu diffamieren, sondern von jemandem, der Sie persönlich sehr schätzt und trotz aller Freundschaft sagt: "Das, was Lafontaine ankündigt, meint er gar nicht so. Und er wird es auch nicht so machen. Schaut euch die Politik der Linken in Berlin an. Das ist die Realität."

Für eine Stellungnahme Ihereseits zu diesem Interview wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,

H. S.

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Antwort von
BSW

Sehr geehrte Frau Schnur,

Oskar Lafontaine selbst wird keine Stellungnahme diesem Interview abgeben. Interessant waren aber die zahlreichen Leserbriefe in der Saarbrücker Zeitung wenige Tage später, die Sie vielleicht gelesen haben.

Freundliche Grüße,

Thomas Lutze
Mitarbeiter Oskar Lafontaine