Frage an Oskar Lafontaine von Christian K. bezüglich Finanzen
Herr Lafontaine,
Sie haben sich im Zuge der derzeitigen Finanzkrise bisher durch donnernde Reden im Bundestag und weitere spitze Äußerungen in Richtung der Bankenchefs hervorgetan.
In einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung haben Sie gesagt, wenn man anständige Gesetze hätte, müssten einige der Verantwortlichen jetzt hinter Schloß und Riegel sitzen.
Die breite Öffentlichkeit wurde auf das Ausmass der Finanzkrise erst im Zuge der Überweisung der KfW-Bankengruppe aufmerksam, die an die bereits Zahlungsunfähige amerikanische Investmentbank Lehmann-Brothers einen Betrag von etwa 350 Millionen Euro überwiesen hat.
Damit kam an die Öffentlichkeit, daß sowohl das Management, aber auch die Kontrollmechanismen der KfW-Bankengruppe auf ganzer Linie versagt haben.
In diesem Zusammenhang finde ich es sehr interessant, daß Sie, Herr Lafontaine, dem Verwaltungsrat der KfW-Bankengruppe angehören.
Somit gehören doch auch Sie zu dem von Ihnen beschriebenen Täterkreis der Verantwortlichen, oder habe ich Sie an dieser Stelle falsch verstanden?
Mit freundlichem Gruß,
Christian Kizina
Sehr geehrter Herr Kizina,
Oskar Lafontaine gehört dem Verwaltungsrat der KfW an. Dort hat er als einziger gegen den Zuschuss von 10 Milliarden Euro für die marode IKB gestimmt. Ebenso hat er dem Verkauf der weitgehend risikobefreiten IKB an die Heuschrecke Lone Star widersprochen. Schade, dass Herr Lafontaine sich im 35-köpfigen Verwaltungsrat nicht durchsetzen konnte.
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze
Mitarbeiter Oskar Lafontaine