Frage an Oskar Lafontaine von Peter W. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Lafontaine,
Die Linke streitet ja mit den Mitarbeitern der Krankenhäuser für eine bessere Versorgung und finanzielle Ausstattung des Gesundheitsystems.
Sie streitet auch mit der SPD und den Grünen für eine Bürgerversicherung.
Jetzt ist es ja eine Binsenweisheit, dass bis in 90er Jahre die Bemessungsgrenzen für die Rente und die Krankenkasse identisch waren. Seit dem ist die Bemessungsgrenze für die Rente auf 5500 Euro gestiegen während die der Krankenversicherung bei 2950 stehen geblieben ist.
Die Folge davon ist, dass ein relativ Gutverdiener mit 5500 Brutto lediglich 8 Prozent in das System der Krankenversicherung bezahlt, wärend zwei Geringverdiener nahezu das doppelte in diese Sozialkasse einzahlen.
Habe ich da was verschlafen oder gab es mal einen Antrag der Linksfraktion diese Bemessungsgrenze zu erhöhen?
Die gedeckelte Beitragsbemessungsgrenze ist doch die eigentliche Ursache der fehlenden Gelder im Gesundheitssystem. Hinzu kommt, dass gute Risiken auf Grund der geringen Bemessungsgrenze in die Private ausweichen und sich somit der sozialen Verantwortung entziehen.
Fakt ist, dass heute die Geringverdiener die Krankenkosten für die Schwachen und für die Starken schultern müssen. Denn wie sollte man mit 2500 Brutto eine Familie ernähren? Da müssen dann schon zwei ran. Und die zahlen dann beide in den Sozialtopf!
Während man mit 5500 Euro Brutto schon eine Familie ernähren kann. Insbesondere dann, wenn Frau und Kinder kostenlos mitversichert sind.
Wo ist die Stellungnahme der Linken zu diesem Thema - hier droht durch den so genannten Gesundheitsfond insbesondere auch den Rentnern wieder einrnal eine Absenkung ihrer Rente!
Bei einer Erhöhung der Bemessungsgrenze könnte der Beitragssatz erheblich gesenkt werden. Da hätte der Spruch von mehr Netto vom Brutto endlich mal einen Sinn.
Sehr geehrter Herr Weigelt,
Oskar Lafontaine gibt Ihnen in Ihrer Einschätzung der Situation unserer Sozialkassen Recht. DIE LINKE fordert hierzu auch, die Beitragsbemessungsgrenzen angemessen zu erhöhen und wird dies auch zukünftig mit Nachdruck in die parlamentarische Arbeit einbringen.
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze,
Mitarbeiter Oskar Lafontaine