Frage an Oskar Lafontaine von Ursula S. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Mittels Zeitarbeit werden Arbeitsplätze vernichtet, Löhne gesenkt, Lebensperspektiven verunsichert. Hier in Leer hat sich der Chef einer Leiharbeitsfirma mit Mitarbeitern der Linkspartei angeschlossen. Er selbst war früher als Leiharbeiter tätig, kennt also die soziale, emotionale Problematik. Seine Leiharbeiter arbeiten in Holland, unterlaufen dort zwar die Tariflöhne , liegen jedoch hier über dem von der Gewerkschaft ausgehandeltemn(problematischen)Tarif für Zeitarbeitsfirmen. Die hier für die Vermittlung von Arbeitsplätzen zuständige Agentur für Arbeit hat sich vergleichsweise unfähig erwiesen, Arbeitsplätze aufzufinden.
Unter welchen Bedingungen kann man eine Zeitarbeitsfirma als sozialverantwortlicher Bürger leiten; was kann ich als Kreistagsmitglied von ihm fordern? An den Tarif der Leihfirma angepassten Lohn nach einer etwas schlechter bezahlten Anlern- bzw. Einarbeitungsphase? Arbeitsplatzsicherheit für mindestens zwei Jahre?
U.Stevens-Kimpel
Sehr geehrte Frau Stevens-Kimpel,
dort wo Leiharbeit auftritt muss gelten: gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das heißt, Leiharbeiter dürfen für ein und dieselbe Tätigkeit in einem Unternehmen nicht schlechter bezahlt werden, als fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bei der anstehenden Tarifvertragsdiskussionen für Leiharbeit sollte der DGB allerdings darauf achten, dass die Tarifverträge für Leiharbeit die bestehenden Tarifvertäge der Einzelgewerkschaften nicht unterlaufen.
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze
Bürgerbüro Oskar Lafontaine