Frage an Oskar Lafontaine von Erich G. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Lafontaine,
nach den Berliner rot-rot Errfahrungen, wo Die Linke nach Erlangen der Regierungsmacht zwecks Machterhalts neoliberale Politik betreibt, sollten wir jegliches Bestreben möglicher künftiger Abgeordneter mit Argusaugen beobachten.
In Hamburg besetzt ein Langzeitarbeitsloser den Listenplatz 4 und wird bei einem Wahlerfolg Der Linken in die Hamburger Bürgerschaft einziehen.
Dieser nach eigener Aussage (Morgenpost) hochqualifizierte Langzeitarbeitslose empfiehlt in aller Öffentlichkeit (MOPO) Qualifizierungsmaßnahmen als Rezept gegen die wachsende Langzeitarbeitslosigkeit.
Was wie ein Treppenwitz anmutet, wird noch delikater, wenn man sich vor Augen führt, dass selbiger Qualifizierungsmaßnahmen, die vom Hamburger DGB-Chef vorgeschlagen wurden, als absurd bezeichnet hat.
Nachdem der alte PDSler sich nun wieder mal gewendet hat, dieses Mal Richtung Hamburger Rathaus, "vergißt "er folgerichtig, darauf hinzuweisen, dass das Tema Langzeitarbeitslosigkeit möglicherweise bei einer anderen Verteilung von Arbeit und Konzernkapital ganz anders anzugehen wäre.
Er vergisst, darauf hinzuweisen, dass Entlassungen in den großen Konzernen nicht geschehen, weil die Arbeitnehmer dort minderqualifiziert sind, sondern weil sie den Profiinteressen der Manager im Wege stehen.
Hier geschieht meines Erachtens eine Weichenstellung von Seiten des langzeitarbeitslosen Kanditaten, die so pragmatisch gekürzt ist, dass sie bei entsprechender Situation neoliberale Politik blizschnell möglich macht und so eine Wiederholung Berliner Verhältnisse signalisiert.
Ich glaube nicht, dass ich der einzige bin, dem dieses Manöver auffällt. Wegen dieses Mannes werde ich vorausichtlich die Linke nicht wählen.
Sehr geehrter Herr Lafontaine, ist ein solcher Wahlkampf auf Hamburger Landesebene in Ihrem Sinne?
Sehr geehrter Herr Gengerke,
Oskar Lafonteine hat den erfolgreichen Wahlkampf in Hamburg unterstützt und ist erfreut darüber, dass DIE LINKE dort in das Landesparlament einziehen konnte. Inhaltliche Meinungsunterschiede wie Sie sie geschildert haben, müssen aber im jeweiligen Landesverband ausdiskutiert und entschieden werden. Oskar Lafontaine kann nicht zu jeder einzelnen Personalie Stellung nehmen.
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze
Mitarbeiter Oskar Lafontaine