Frage an Oskar Lafontaine von Timo S. bezüglich Familie
Guten Tag Herr Lafontaine,
die Linke fordert im Saarland das sog. "Erziehungsgehalt." Dieses würde aktuellen Berechnungen zufolge 116 Milliarden Euro kosten. Wie soll ein solches Projekt bei einem Bundeshaushalt von 261 Milliarden Euro (stand: 2006) finanziert werden?
Mit freundlichen Grüßen
Sprung
Sehr geehrter Herr Sprung,
das sog. Erziehungsgehalt ist ein Vorschlag in der seit Jahren andauernden Debatte um die Erziehung unserer Kinder. Bei allem Respekt vor großen Zahlen - die Bundesrepublik bürgt gerade mit 300 Mrd. Euro für den Bankensektor und will noch einmal bis zu 100 Mrd. Euro notfalls zuschießen – sind bei den möglichen Ausgaben für ein solches Modell die Gegenfinazierung nicht eingerechnet. Die Einführung eines Erziehungsgehaltes würde bedeuten, dass andere Ausgaben für Kinder und deren Erziehung wegfallen.
Und auch das derzeitige Erziehungsgeld der CDU-Ministerin gibt es nicht zum Nulltarif. Es hat aber im Gegensatz zum saarländischen Erziehungsgehalt die große Ungerechtigkeit in sich, dass die Erziehung wohlhabender Kinder mehr Wert ist als die Erziehung in ärmeren Familien.
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze
Mitarbeiter Oskar Lafontaine