Frage an Oskar Lafontaine von Rolf M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Lafontaine!
Seit vielen Jahren bewundere ich Ihr soziales Engagement für die Arbeiterklasse und Ihren alten politischen Machtinstinkt.
Sie haben sich nun mit der Linkspartei/PDS einen strategischen Partner im Osten gesucht und die Bundespartei "Die Linke" gegründet.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele Politiker/Abgeordnete der Linkspartei/PDS einen SED/Stasi Hintergrund in ihrer Biografie aufweisen. Unter Wikipedia heißt es z.B. über Gregor Gysi: Gregor Gysi bekannte sich zur Kooperation mit der Staatsanwaltschaft und dem Zentralkomitee der SED im Interesse und mit Wissen seiner Klienten und ging mehrmals erfolgreich gegen die Verbreitung der Behauptung, er wäre IM Notar gewesen, vor.
Anfang dieses Jahres hielt Ihr strategischer Partner im Osten eine Rede vor Stasi-Veteranen, die ganz bestimmt nicht im "Interesse und mit Wissen seiner DDR-Klienten" stattfand.
Für mich ist diese Rede des MdB RA Dr. Gysi vor Stasi-Veteranen eine demokratische Bankrotterklärung und ein posthumer anwaltlicher Parteiverrat an den seinerzeitigen Klienten gegen die SED und Stasi Diktatur.
Meine einzige Frage lautet:
Warum suchen Sie sich Referenten der Stasi als strategische Partner, Herr Lafontaine?
Die Linke ist durch diesen Offenbarungseid des Dr. Gysi unwählbar geworden und ich bitte um Verständnis hierfür.
Herzliches Beileid zum Dolchstoß durch die PDS!
gez.
Rolf Möller
MaerkischeAllgemeine.de vom 15.08.07
Gregor Gysi hielt Rede vor Stasi-Veteranen
Leipzig (dpa) - Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi, hat Anfang des Jahres eine Rede vor ehemaligen Kadern der Staatssicherheit gehalten. Gysi habe im Januar auf Einladung des Vereins "Isor" vor dessen Mitgliedern gesprochen, sagte der Sprecher der Bundestagsfraktion, Hendrik Thalheim. Er bestätigte damit einen Zeitungsbericht. Der Zeitung zufolge sind in dem Verein ehemalige Angehörige von Stasi, Militär, Polizei und Zoll zusammengeschlossen. Im Vorstand überwiegen Ex-Mitarbeiter der Staatssicherheit.
Sehr geehrter Herr Möller,
DIE LINKE mit Oskar Lafontaine als Vorsitzenden hat sich zur Parteigeschichte umfassend und sehr kritisch geäußert. Dies können sie auch noch einmal in den Programmatischen Eckpunkten nachlesen (www.die-linke.de). Kaum eine andere Partei geht hierbei mit seiner eigenen Geschichte so kritisch um. CDU und FDP hingegen haben vollkommen kritiklos die Mitglieder der ehemaligen SED-Blockparteien aufgenommen. In Sachsen und Thüringen stellen sie sogar aus diesen Reihen Ministerpräsidenten, die Bundeskanzlerin Merkel war Agitationsleiterin der FDJ, der "Speerspitze der Partei".
Freundliche Grüße,
Thomas Lutze
Mitarbeiter Oskar Lafontaine