Frage an Oskar Lafontaine von Thomas W. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Lafontaine,
Die Politik predigt seit Jahren die Eigenvorsorge der Bürger und verdeutlicht die Notwendigkeit hierbei, mit immer weiter ansteigenden Zwangskosten (Steuern) und Abgaben.
Ich bin sicherlich der Letzte der diesem nicht zustimmen würde, habe ich doch durch Entbehrungen mein Leben absichern können (zumindest ist das jetzt noch der Stand).
Eine individuelle Absicherung, sollte nicht verkehrt sein.
Nun, wird ein Bürger arbeitslos, soll er gegensätzlich von seinem Erspartem seinen Grundumsatz bestreiten, womit das Ersparte (es gibt Menschen die haben Bargeld, die für die Altersabsicherung eingesetzt werden soll z.b für den Kauf einer Immobilie) dem Sparer „enteignet“ wird (sprich: Solidaritätsprinzip), wonach dann aber dann für eben diesen Sparer, die Altersabsicherung nicht mehr gegeben ist, die andererseits doch immer so wehement von der Politik gefordert wurde.
Ich würde im Fall einer solchen „Enteignung direkt in die Altersarmut steuern (Rentenbezug stand heute ca.1100.-€ bei Eintrittsalter, aber nur wenn ein Arbeitsverhältnis dauerhaft bestanden hat).
Wie beurteilen Sie diese unsoziale und auffallend Widersprüchliche Vorgehensweise, die einer herbeigeführten Verarmung gleichkommt ?
Nun kommt bei mir außerdem noch gesondert hinzu:
Ich komme selber aus einer finanzschwachen Familie, hatte als Kind nie Geld und mir meinen „Wohlstand“ durch Entbehrungen aufgebaut.
In den nunmehr fast 22 Jahren die ich arbeiten gehe (seit September 1985, bei 5 tagen Arbeitslosigkeit), habe ich immer nur genügsam gearbeitet und gespart (das uralte Prinzip), dabei weniger Geld ausgegeben als ein Sozialhilfeempfänger (heute 250.-€ mtl. Für Lebensmittel, Sprit und „Spaß“), trotz Arbeit .... (und mittlerweile auch noch ein Ehrenamt).
Eine „Enteignung“ würde mich – nach all den Strapazen- ganz besonders unsozial treffen.
Ich spare doch nicht zum Spaß und für andere.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Lewrenz
Sehr geehrter Herr Wiesner,
Das von Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB), Sozialverband Deutschland SoVD) und Volkssolidarität vorgelegte Konzept einer Erwerbstätigenversicherung leistet aus Sicht der Fraktion Die LINKE einen wichtigen Beitrag zur Diskussion um die Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung. Denn dieser Vorschlag, alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen, weist in die richtige Richtung. Dadurch würde die finanzielle Basis der gesetzlichen Rente nachhaltig gestärkt, was gerade vor dem Hintergrund immer neuer Rentenkürzungen und der insgesamt verfehlten Rentenpolitik dringend notwendig wäre. Das Konzept der Erwerbstätigenversicherung ist aber auch eine Reaktion auf die Veränderungen, die sich in den letzten Jahren auf dem Arbeitsmarkt vollzogen haben. Gerade geringfügig Beschäftigte oder Solo-Selbstständige würden so wirksamer vor Altersarmut geschützt. Gleichzeitig müssten sich auch die Stärkeren in der Gesellschaft – Politiker und Manager, Ärzte und Anwälte – an der Finanzierung der Solidargemeinschaft beteiligen.
Dass DGB, SoVD und Volkssolidarität der Ausweitung der privaten Vorsorge über die Kapitalmärkte eine Absage erteilen und an der paritätisch finanzierten Rente festhalten, ist ebenfalls zu begrüßen. Viele Berufstätige sind nämlich überhaupt nicht in der Lage, privat vorzusorgen. Jetzt kommt es darauf an, die begonnene Diskussion über Zukunft und Alternativen der Rentenversicherung fortzuführen und mit Inhalten zu füllen. Die LINKE wird sich daran aktiv beteiligen