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Frage von Tobias H. •

Frage an Oskar Lafontaine von Tobias H. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Oskar Lafontaine,

Kurt Beck begrüßte vor Tagen die Einführung von Deutschlandfonds.
Was denken Sie persönlich dazu und in wie weit steigt oder setzt sich bei den Arbeitnehmern das Risiko, bei einer betrieblichen Insolvenz ein?
Die große Koalition meinte, es würde den Lohndruck mindern und die Motivation steigern. Stimmt das auch nach Ihrer Meinung?

Auf eine Antwort bin ich dankbar.

Mit freundlichen sozialistischen Grüßen,

Ihr unabhängiger Supporter
Tobias Harthberg

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Antwort von
BSW

Der so genannte Deutschlandfonds ist nicht durchdacht. Angesichts der Lohnentwicklung in Deutschland ist die Idee geradezu absurd. Die beste Möglichkeit, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an den Unternehmensgewinnen zu beteiligen, sind tarifliche Lohnsteigerungen.

Der Fonds dient lediglich der Täuschung der Wählerinnen und Wähler und soll die Niederlage der SPD beim Mindestlohn vertuschen. Statt einen gesetzlichen Mindestlohn gegen die Blockade der CDU/CSU durchzusetzen, diskutiert die SPD nun, wie die Beschäftigten stärker am Unternehmensrisiko beteiligt werden können. Klar ist: Die Arbeitgeber werden die Möglichkeit der Beteiligung dazu nutzen, die Löhne zu drücken, die Tariferhöhungen niedrig zu halten und ihre Profite auf Kosten der Beschäftigten weiter zu steigern.

Fazit: Höhere Reallöhne und ein gesetzlicher Mindestlohn statt Einzahlungen in einen Fonds, der letztendlich wieder nur die Profitgier der Unternehmen befriedigt.